Das Wort, das Jesaja, der Sohn des Amoz, über Juda und Jerusalem geschaut hat. Am Ende der Tage wird es geschehen:

1. ADVENTSSONNTAG

29. November 2020

1. Lesung: Jesaja 63,16b-17.19b; 64,3-7
2. Lesung: 1. Korinther 1,3-9
Evangelium: Markus 13,33-37

Das Wort

Worte treiben uns um, und wir beschäftigen uns tagtäglich mündlich, schriftlich und über die Medien kommunikativ. Wir treffen Vereinbarungen, benachrichtigen einander und informieren uns, tauschen uns aus und gestalten unser Leben auf der Basis von Kommunikation.

Die heutige Bibelstelle aus dem Buch Jesaja erzählt von dem Wort des Herrn, das Recht schaffen wird, das uns gehen lässt im Licht des Herrn.

Bibelstelle

Das Wort, das Jesaja, der Sohn des Amoz, über Juda und Jerusalem geschaut hat. Am Ende der Tage wird es geschehen:

Der Berg des Hauses des HERRN steht fest gegründet als höchster der Berge; er überragt alle Hügel. Zu ihm Strömen alle Nationen. Viele Völker gehen und sagen: Auf, wir ziehen hinauf zum Berg des HERRN und zum Haus des Gottes Jakobs. Er unterweise uns in seinen Wegen, auf seinen Pfaden wollen wir gehen. Denn vom Zion zieht Weisung aus und das Wort des HERRN von Jerusalem. Er wird Recht schaffen zwischen den Nationen und viele Völker zurechtweisen. Dann werden sie ihre Schwerter zu Pflugscharen umschmieden und ihre Lanzen zu Winzermessern. Sie erheben nicht das Schwert, Nation gegen Nation, und sie erlernen nicht mehr den Krieg. Haus Jakon, auf, wir wollen gehen im Licht des HERRN.

Gedanken

„… sprich nur ein Wort, so wird meine Seele gesund“, so beten wir bei der Eucharistiefeier. Unter der biblischen Seele verstehen wir den Menschen als Einheit von Körper, Psyche und Geist.

„Da formte Gott der Herr den Menschen aus Staub vom Ackerboden und blies in seine Nase den Lebensatem. So wurde der Mensch zu einer lebendigen Seele.“ (Genesis 2,7)

Der Volksmund spricht auch von der „guten Seele“.

 

„Sprich nur ein Wort …“

 

Vertraue ich darauf, dass Gott mich, meine Seele, so erkennt, dass er weiß, was mir fehlt, was mich blockiert, wonach ich mich sehne, was mir mehr Lebendigkeit schenkt?

„… dann wird meine Seele gesund.“

Bin ich bereit zu hören, welches Wort er zu mir spricht?

Es sind Worte, die uns in der Mitte unseres Daseins berühren wollen.

Vielleicht ist es

ein Wort, das mich in meiner Situation aufrichten will,

ein Wort, das mir Stärkung ist,

ein Wort, das mich aufrüttelt,

ein Wort, das eine Mauer in mir niederreißt,

ein Wort, das mir einen neuen Blick gibt,

ein Wort, das mich tröstet,

ein Wort, das mir Frieden schenkt,

ein Wort, das mir Freude bringt,

ein Wort, das mir Gelassenheit verschafft,

ein Wort, das mir Mut macht,

ein Wort, das mich mit Liebe erfüllt.

„Sprich nur ein Wort, so wird meine Seele gesund.“

» Gebt Acht und bleibt wach! Denn ihr wisst nicht, wann die Zeit da ist. Es ist wie mit einem Mann, der sein Haus verließ, um auf Reisen zu gehen: Er übertrug die Vollmacht seinen Knechten, jedem eine bestimmte Aufgabe; dem Türhüter befahl er, wachsam zu sein. Seid also wachsam! «

Jedes Gebet ist ein Zeichen, dass wir wachen. Und nicht nur das. Es ist zugleich ein Licht, das uns wach und frisch hält.
(Helmut Thielicke)

Mein Wort für dich ...

Wir beschenken uns mit einem Wort, das eine/r der/dem anderen zusagt – frei formulierte Wörter wie zum Beispiel:

Licht 

Geborgenheit

Ruhe

Selbstvertrauen

Hoffnung

Begeisterung

Ich freue mich für dich, dass …

Ich bin dir dankbar, dass …

 

 

© Daniela Horwath & Christine Sgarz