Legt eure frühere Lebensweise ab. Den ganze alten Menschen, und kommt zu Jesus.

1. Adventsonntag, 3. Dezember

Mit dem 1. Adventsonntag beginnt ein neues Kirchenjahr

Tagesevangelium

Mk 13,33-37

Die Frohe Botschaft

Gebt Acht und bleibt wach! Denn ihr wisst nicht, wann die Zeit da ist.

Es ist wie mit einem Mann, der sein Haus verließ, um auf Reisen zu gehen: Er übertrug die Vollmacht seinen Knechten, jedem eine bestimmte Aufgabe; dem Türhüter befahl er, wachsam zu sein.

Seid also wachsam! Denn ihr wisst nicht, wann der Hausherr kommt, ob am Abend oder um Mitternacht, ob beim Hahnenschrei oder erst am Morgen.

Er soll euch, wenn er plötzlich kommt, nicht schlafend antreffen.

Was ich aber euch sage, das sage ich allen: Seid wachsam!

Gedanken

Der Adventkalender beginnt mit einem Thema, das gleichzeitig eine Grundmelodie des Advents darstellt: Seid wachsam!  Die Wachsamkeit des Advents begnügt sich nicht nur mit dem Zustand „des Nicht-Schlafens“, sondern umschließt einen weiteren Zusammenhang. Wer wach ist, steht klar, intensiv und engagiert im Leben. Wer wachsam lebt, wird jeden einzelnen Augenblick klarer und bewusster erfahren. Die Wachsamkeit ist der wohltuende Gegenpol zum Getrieben-Sein des Alltags. Sie richtet sich auf den Menschen neben mir aus und weckt Taten der Nächstenliebe.

 

Damit öffnet sich eine weitere Komponente der Wachsamkeit. Die Liebe erwartet ein waches Gegenüber. Es ist der liebende Gott, der in der Adventszeit auf uns zukommt. Er wird uns Menschen als Partner finden, wenn wir hellwach sind. Advent – wach sein für das Kommen Gottes, der anklopft und bei mir eintreten möchte. Er bewegt dazu, die Welt neu zu formen.

 

Das Bild des Töpfers aus dem Buch Jesaja greift das auf: „Doch nun, Herr, du bist unser Vater. Wir sind der Ton und du bist der Töpfer, wir alle sind das Werk deiner Hände.“ (Jes 64,7) Wir sind der Ton, der die Welt neu formt. Nur wenn der Ton nicht verhärtet, bleibt er formbar. Die Wachsamkeit verhindert, dass sich das Herz verhärtet und somit offen ist für andere Menschen. Dann bleibt es ebenso offen für den ganz anderen, für Gott selbst.

Advent, Gott kommt auf uns zu. Seid also wachsam!

Zum Nachdenken

Advent –

Gott kommt auf uns zu.

Er teilt mit uns alles,

was er hat.

Er wird, was wir sind.

Ein Mensch –

klein und verletzlich.

In einem Kind,

das nicht reden kann,

spricht das Wort,

das uns berührt,

Gott die Ehre gibt

und der Welt den Frieden bringt.

Gebet

Herr, unser Gott,

alles steht in deiner Macht;

du schenkst das Wollen und das Vollbringen.

Hilf uns, dass wir auf dem Weg der Gerechtigkeit

Christus entgegengehen

und uns durch Taten der Liebe

auf seine Ankunft vorbereiten,

damit wir den Platz zu seiner Rechten erhalten,

wenn er wiederkommet in Herrlichkeit.

Er, der in der Einheit des Heiligen Geistes

mit dir lebt und herrscht in alle Ewigkeit.

Amen.

Zusammengestellt von Michael Wüger