Legt eure frühere Lebensweise ab. Den ganze alten Menschen, und kommt zu Jesus.

Montag, 28. November

Tagesheilige

Gunther – Gestorben um 775 am Ort des heutigen Klosters Kremsmünster in Österreich

Gunther war der Überlieferung nach ein Sohn des Herzogs Tassilo III., der 777 das Kloster Kremsmünster gründete. Gunther soll bei der Eberjagd ums Leben gekommen sein, weshalb sein Vater an dieser Stelle das Kloster gründete.

Tagesevangelium

Mt 8,5-11

Die Frohe Botschaft

In jener Zeit als Jesus nach Kafarnaum kam, trat ein Hauptmann an ihn heran und bat ihn:
Herr, mein Diener liegt gelähmt zu Hause und hat große Schmerzen.
Jesus sagte zu ihm: Ich will kommen und ihn gesund machen.
Da antwortete der Hauptmann: Herr, ich bin es nicht wert, dass du mein Haus betrittst; sprich nur ein Wort, dann wird mein Diener gesund.
Auch ich muss Befehlen gehorchen, und ich habe selber Soldaten unter mir; sage ich nun zu einem: Geh!, so geht er, und zu einem andern: Komm!, so kommt er, und zu meinem Diener: Tu das!, so tut er es.
Jesus war erstaunt, als er das hörte, und sagte zu denen, die ihm nachfolgten: Amen, das sage ich euch: Einen solchen Glauben habe ich in Israel noch bei niemand gefunden.
Ich sage euch: Viele werden von Osten und Westen kommen und mit Abraham, Isaak und Jakob im Himmelreich zu Tisch sitzen.

Zum Nachdenken

Was macht diesen Glauben aus und was bedeutet das für mich heute? Der Hauptmann traut Jesus zu, dass ein einziges Wort von ihm Heil und Heilung bewirken kann. Jesus etwas zutrauen; ihm zutrauen, dass er in meinem Leben wirkt und handelt, das ist wohl die erste Herausforderung für meinen Glauben. Wenn ich Jesus zutraue, dass er in meinem Leben wirkt und handelt, heißt das ja zunächst einmal, dass ich meine eigene Begrenztheit und Hilfebedürftigkeit erkennen und annehmen kann; dass ich akzeptieren lerne, nicht alles aus eigenen Kräften und aus eigener Stärke heraus leisten zu können.

Großer Glaube geht immer einher mit tiefer Demut. Das ist das „Herr, ich bin nicht würdig!“ des Hauptmanns. In einer Welt voller Selbstgewissheit fällt dieses Wort des Hauptmanns schwer. Aber im Glauben traue ich Jesus zu, dass er „mein Haus betritt“ und vertraue ihm, dass er es gut mit mir meint. Es mag Zeiten und Situationen geben, in denen ich wie der Diener des Hauptmanns todkrank daniederliege, zurückgeworfen auf mich selbst, unfähig, aus eigener Kraft etwas zu tun. Da brauche ich dieses eine Wort, nur dieses eine Wort, das heilt und gesund macht. Und der Herr sagt es mir. Häufig merke ich das erst im Nachhinein, nach der Krise. Aber dass es mir Jesus sagt, darauf kann ich vertrauen.

Gebet

Ich glaube, dass ich nie allein bin. Gott ist bei mir. Er ist mein Vater. Er hat alles gemacht. Auch mich.

 Ich glaube, dass Gott diese Welt in seinen Händen hält.
Er hat seinen Sohn Jesus Christus auf die Erde gesandt. Ich glaube, dass er Gottes Sohn ist. Um mich zu erlösen von aller Schuld, darum wurde er ans Kreuz geschlagen
und durchschritt das Reich der Toten. Er ist wahrhaft auferstanden und mein Bruder.

 Ich glaube, dass ich auch unter den Menschen nicht allein bin. Um mich her besteht die große Gemeinschaft der Kirche. Es sind Menschen, die Gott liebt.
Sie leben nicht nur in einem Volk, sie sind überall – in allen Ländern der Welt, in allen Erdteilen und unter den Menschen aller Rassen. Ich gehöre dazu.

 Ich glaube, dass wir ganz eng zusammengehören, wir Christen, obwohl uns vieles trennt. Ich glaube, dass alle, die den Geist der Liebe empfangen haben, auf der ganzen Welt eins sind, weil Christus sie zusammenhält.

 Ich glaube, dass ich niemals so weit von Gott weglaufen kann, dass es nicht einen Rückweg gäbe. Dass ich mich niemals so schrecklich in die Irre verlieren kann, dass Gott mich nicht wieder zu sich holen wollte.

 Ich glaube, dass Gott für mich das Leben will und nicht den Tod, die Freude und nicht die Traurigkeit und dass er bei mir ist heute und bis in alle Ewigkeit.

 

(Aus: Hartwig von Goessel: G. Schnath, Fantasie für Gott, Stuttgart 2. Aufl., 1965, 160. Leicht verändert)

Zusammengestellt von Jasmine Stadlmann