2. Adventsonntag - Bereitet den Weg des Herrn!

5. Dezember 2021

Lesejahr C

1. Lesung: Baruch 5,1-9
2. Lesung: Philipper 1,4-6.8-11
Evangelium: Lukas 3,1-6

» Da erging in der Wüste das Wort Gottes an Johannes, den Sohn des Zacharias. Und er zog in die Gegend am Jordan und verkündete dort überall die Taufe der Umkehr zur Vergebung der Sünden, wie im Buch der Reden des Propheten Jesaja geschrieben steht: Stimme eines Rufers in der Wüste: Bereitet den Weg des Herrn! «

Adventszeiten sind Gottes Zeiten, und Johannes ist groß, weil er das verstanden hat.
(Rudolf Bohren)

Gedanken zum 2. Adventsonntag

Bereitet den Weg des Herrn!, so lautet die heutige Aufforderung.

Da stecken viele Botschaften drin.

Als allererste – Gott macht sich auf den Weg … zu uns!

Er ermutigt uns, seinen Weg zu entdecken und zu gehen, damit wir Wegbereiter und Wegbegleiter sind.

In der momentanen Wirklichkeit, in der wir Spaltung und Absonderung, Unsicherheit und Misstrauen erfahren, dürfen wir auf die heutige Botschaft vertrauen –

„Was krumm ist, soll gerade, was uneben ist, soll zum ebenen Weg werden. Und alle Menschen werden das Heil Gottes schauen“

Schriftstellen

Lukas 3,2-6

Da erging in der Wüste das Wort Gottes an Johannes, den Sohn des Zacharías. Und er zog in die Gegend am Jordan und verkündete dort überall die Taufe der Umkehr zur Vergebung der Sünden, wie im Buch der Reden des Propheten Jesája geschrieben steht: Stimme eines Rufers in der Wüste:

Bereitet den Weg des Herrn! Macht gerade seine Straßen! Jede Schlucht soll aufgefüllt und jeder Berg und Hügel abgetragen werden. Was krumm ist, soll gerade, was uneben ist, soll zum ebenen Weg werden. Und alle Menschen werden das Heil Gottes schauen.

Impuls

Bereitet den Weg des Herrn!?

Macht gerade seine Straßen!?

 

In dieser Zeit der Hoffnungslosigkeit, im Sumpf des Misstrauens,

im Tal der Traurigkeit, im Wirrwarr von Entscheidungen,

im Labyrinth von Enttäuschungen, in endlosen Diskussionen, …

 

Was krumm ist, soll gerade, was uneben ist, soll zum ebenen Weg werden!

 

In dieser Zeit das Undenkbare denken, das Unmögliche hoffen,

die Suchenden begleiten, sich mit Verfeindeten versöhnen,

die Müden ermutigen, die Einsamen erfreuen, …

 

ALLE Menschen werden das Heil Gottes schauen.

 

© chrisgarz

Aufmerksam

 

Wo soll ich anfangen? Am besten bei deinen zahlreichen Beschäftigungen, denn ihretwegen habe ich am meisten Mitleid mit Dir. Ich fürchte, dass du, eingekeilt in deine zahlreichen Beschäftigungen, keinen Ausweg mehr siehst und deshalb deine Stirn verhärtest; dass du dich nach und nach des Gespürs für einen durchaus richtigen und heilsamen Schmerz entledigst.

Es ist viel klüger, du entziehst dich von Zeit zu Zeit deinen Beschäftigungen, als dass sie dich ziehen und dich nach und nach an einen Punkt führen, an dem du nicht landen willst. Du fragst: „An welchen Punkt?“ An den Punkt, wo das Herz hart wird.

Wenn also alle Menschen ein Recht auf dich haben, dann sei auch du selbst ein Mensch, der ein Recht auf sich selbst hat. Warum solltest einzig du selbst nichts von dir haben? Wie lange noch schenkst du allen anderen deine Aufmerksamkeit, nur nicht dir selbst? Ja, wer mit sich selbst schlecht umgeht, wem kann der gut sein?

Denk also daran: Gönne dich dir selbst. Ich sage nicht: „Tu das immer.“ Ich sage nicht: „Tu das oft.“ Aber ich sage: „Tu das immer wieder einmal. Sei wie für alle anderen auch für dich selbst da.“

Bernhard von Clairvaux