3. Sonntag im Jahreskreis

23. Jänner 2022

Lesejahr C

1. Lesung: Nehemia 8,2-4a.5-6.8-10
2. Lesung: 1. Kor 12,12-31a
Evangelium: Lukas 1,1-4; 4,14-21

» So kam er auch nach Nazaret, wo er aufgewachsen war, und ging, wie gewohnt, am Sabbat in die Synagoge. Als er aufstand, um vorzulesen, reichte man ihm die Buchrolle des Propheten Jesaja. Er öffnete sie und fand die Stelle, wo geschrieben steht: Der Geist des Herrn ruht auf mir; denn er hat mich gesalbt. «

Die Bibel kann man nicht einfach lesen wie andere Bücher. Man muss bereit sein, sie wirklich zu fragen. Nur so erschließt sie sich. Das liegt daran, dass in der Bibel Gott zu uns redet.

(Dietrich Bonhoeffer)

Schriftstellen

1 Korinther 12,12-17.21-22.28

Wie der Leib einer ist, doch viele Glieder hat, alle Glieder des Leibes aber, obgleich es viele sind, einen einzigen Leib bilden: So ist es auch mit Christus.
Durch den einen Geist wurden wir in der Taufe alle in einen einzigen Leib aufgenommen, Juden und Griechen, Sklaven und Freie; und alle wurden wir mit dem einen Geist getränkt.

Auch der Leib besteht nicht nur aus einem Glied, sondern aus vielen Gliedern. Wenn der Fuß sagt: Ich bin keine Hand, ich gehöre nicht zum Leib!, so gehört er doch zum Leib. Und wenn das Ohr sagt: Ich bin kein Auge, ich gehöre nicht zum Leib!, so gehört es doch zum Leib.

Wenn der ganze Leib nur Auge wäre, wo bliebe dann das Gehör? Wenn er nur Gehör wäre, wo bliebe dann der Geruchssinn?

Das Auge kann nicht zur Hand sagen: Ich brauche dich nicht. Der Kopf wiederum kann nicht zu den Füßen sagen: Ich brauche euch nicht.

Im Gegenteil, gerade die schwächer scheinenden Glieder des Leibes
sind unentbehrlich.

So hat Gott in der Kirche die einen erstens als Apostel eingesetzt,
zweitens als Propheten, drittens als Lehrer; ferner verlieh er die Kraft, Machttaten zu wirken, sodann die Gaben, Krankheiten zu heilen, zu helfen, zu leiten, …

Impuls

Es kann nicht ein Glied zum Anderen sagen:

Ich brauche dich nicht!

 

Die Vielfalt in der Einheit 

aushalten

halten

gehalten

 

Vielfalt bedeutet nicht

man kann machen was man will

 

Einheit bedeutet nicht

alle tun das gleiche

 

und wiedereinmal sind

Respekt

Wertschätzung

Gleichberechtigung

 

die Schlüsselwörter

die Türen öffnen

die Vielfalt und Einheit

möglich machen

 

© chrisgarz 

Einheit der Christen

 

Kirche als Ort
wo Menschen liebevoll vernetzt leben
wo sie sich treffen
um tiefste Verbundenheit
in Hoffnung und Schmerz zu feiern

Kirche als Ort
wo sich Menschen ihrer
lebensbehindernden Verstrickungen
bewusst werden
Ausschau halten
nach Verbündeten
offen und verletzlich bleiben

Kirche als Ort
wo Mensch und Schöpfung
mir Rückhalt geben
wo das gemeinsame Teilen
von Brot und Wein
zur Kraftquelle wird
weil sich da vergegenwärtigt
wohin uns der Weg der Ökumene
führen möchte:

Trotz allem Gefangensein in sich selber
ereignet sich Wandlung
und befreit zur Mitmenschlichkeit.

 

(vgl. Pierre Stutz)