Vierter Fastensonntag - freuen und glücklich sein

14. März 2021

Lesejahr B

1. Lesung: 2. Chronik 36,14-16.19-23
2. Lesung: Epheser 2,4-10
Evangelium: Johannes 3,14-21

»Denn Gott hat die Welt so sehr geliebt, dass er seinen einzigen Sohn hingab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren geht, sondern ewiges Leben hat. Denn Gott hat seinen Sohn nicht in die Welt gesandt, damit er die Welt richtet, sondern damit die Welt durch ihn gerettet wird. «

Ich bin bei dir

Gott hat sein letztes,
sein tiefstes,
sein schönstes Wort
im Fleisch gewordenen Wort
in unsere Welt hineingesagt.

Und dieses Wort heißt:
Ich liebe dich,
du Welt,
du Mensch.

Ich bin da: Ich bin bei dir.
Ich bin dein Leben.
Ich bin deine Zeit.
Ich weine deine Tränen.
Ich bin deine Freude.

Fürchte dich nicht.
Wo du nicht mehr weiter weißt,
bin ich bei dir.

Ich bin in in deiner Angst,
ich habe sie mit gelitten.
Ich bin in deiner Not
und in deinem Tod,
denn ich begann mit dir
zu leben –
und zu sterben.
Ich bin in deinem Leben,
und ich verspreche dir,
dein Ziel heißt Leben.
Ich bin die Tür zum Leben.

Ich rufe dich beim Namen.
Mein bist du.
Ich habe dir eine Tür geöffnet,
und ich verschließe sie nicht
bis in Ewigkeit.

 

Verfasser unbekannt, Wachsen zur Fülle.
Impuls- und Meditationstexte (nicht nur)
zur Fastenzeit, Haus der Stille,
Heiligenkreuz am Waasen 1996, 150.

Ein Mensch, der nicht bereit ist, für etwas zu sterben, ist nicht reif für das Leben.

Martin Luther King

Bibelstelle

Johannes 3,15-16.20-21

 

Denn Gott hat die Welt so sehr geliebt,

dass er seinen einzigen Sohn hingab, damit jeder, der an ihn glaubt,

nicht verloren geht, sondern ewiges Leben hat.

Denn Gott hat seinen Sohn nicht in die Welt gesandt,

damit er die Welt richtet, sondern damit die Welt durch ihn gerettet wird.

 

Das Licht kam in die Welt,

doch die Menschen liebten die Finsternis mehr als das Licht;

denn ihre Taten waren böse.

Jeder, der Böses tut, hasst das Licht und kommt nicht zum Licht,

damit seine Taten nicht aufgedeckt werden.

Wer aber die Wahrheit tut, kommt zum Licht,

damit offenbar wird, dass seine Taten in Gott vollbracht sind.

Impuls

von Gott unendlich geliebt

aufgenommen in die Unendlichkeit

 

je weniger ich mich im Schatten bewege

umso mehr Licht sehe ich

 

Der 4. Fastensonntag trägt auch den Namen „Laetare“ das heißt übersetzt „Freu dich“ oder „Sei glücklich“

 

 

Glücklich sind diejenigen, die weinen können in der Trauer, der Zerbrochenheit und Trost finden im Trocknen der Tränen.

 

Glücklich sind diejenigen, die Zwang und Gewalt keinen Raum geben, sondern achtsam Freiheit respektiert, durch Liebe und Flexibilität einen Raum der Wahrheit schaffen und so der Gesellschaft ein neues Gesicht geben können.

 

Glücklich sind diejenigen, die das tiefe Bedürfnis nach Gerechtigkeit nicht unterdrücken und die Frucht von Solidarität und Nächstenliebe als Nahrung für das Leben teilen und deshalb tiefen inneren Frieden erfahren.

 

Glücklich sind diejenigen, die aus ihrer Gottesbeziehung heraus, den Umgang mit den Mitmenschen bedenken und Mit-Gefühl in Wort und Tat dem Anderen gegenüber da sind.

 

Glücklich sind diejenigen, die das Herz als Ort wahrnehmen, wo man sich seiner selbst bewusst wird und in diesem tiefsten Inneren Verantwortung übernimmt und Gottesbegegnung stattfindet.

 

Glücklich sind diejenigen, die allem, was Gewalt hervorbringt, keinen Raum geben und den Dialog als Mittel und Weg zum Frieden wählen, getragen von Wertschätzung, Bejahung und Annahme.

 

Glücklich sind diejenigen, die trotz Widerstände ihrem Gewissen folgen und sich voll Vertrauen in Gottes Hände begeben, denn das Reich Gottes beginnt hier auf Erden.

 

© chrisgarz