Vierter Sonntag der Osterzeit

8. Mai 2022

Lesejahr B

1. Lesung: Apostelgeschichte 13,14.43b-52
2. Lesung: Offenbarung 7,9.14b-17
Evangelium: Johannes 10,27-30

» Meine Schafe hören auf meine Stimme; ich kenne sie und sie folgen mir. Ich gebe ihnen ewiges Leben. Sie werden niemals zugrunde gehen und niemand wird sie meiner Hand entreißen. Mein Vater, der sie mir gab, ist größer als alle und niemand kann sie der Hand meines Vaters entreißen. Ich und der Vater sind eins. «

Der vierte Sonntag der Osterzeit, der Sonntag des Guten Hirten, ist zugleich der Weltgebetstag für geistliche Berufungen. Zusammen mit dem Papst betet die Weltkirche um mehr Berufungen, um mehr Menschen, die sich in schwieriger Zeit und schwierigem Umfeld für ein priesterliches Leben entscheiden, und dass sie diesen Weg in Freude und in Gemeinschaft mit ihren Gemeinden gehen können.

Bibelstelle

Johannes 10,27-30


In jener Zeit sprach Jesus:
Meine Schafe hören auf meine Stimme; ich kenne sie und sie folgen mir.
Ich gebe ihnen ewiges Leben. Sie werden niemals zugrunde gehen und niemand wird sie meiner Hand entreißen.
Mein Vater, der sie mir gab, ist größer als alle und niemand kann sie der Hand meines Vaters entreißen. Ich und der Vater sind eins.

Impuls

Haustiere sind gezähmte Gewohnheitstiere. Dennoch Tiere.

 

Sie besitzen ihre eigene Intelligenz, wissen, wo sie gutes Futter finden. Kennen ihre gewohnten, bewährten Wege. Vor allem sind sie gezähmt – vertraut mit gewohnten Personen. Alles, was anders als gewohnt ist, stellt eine Irritation und Bedrohung dar. Dann kann ein lammfrommes Schaf schon mal zu einem „störrischen Esel“ werden.

 

Jesus, der gute Hirte seiner Schafe. Als wahrer Menschenkenner kennt er die Menschen sogar „inwendig“. Der Ton macht die Musik, heißt es. Seine Botschaft ist neu, und doch vertraut, weil sie vertraut klingt. In ihr klingt die uralte Botschaft des Lebens. Und die neue Botschaft der aufblühenden Schöpfung.

 

„Ich und der Vater sind eins.“ Der Schöpfer und der Erlöser gehören untrennbar zusammen. Die Seinen kennen ihn, weil sie mit der wahren Melodie des Lebens vertraut sind. Die Grundmelodie von Hoffnung, Vertrauen und Ermutigung erklingt, wenn der gute Hirte die Seinen persönlich beim Namen ruft.

 

Als Christen glauben wir nicht an eine göttliche universelle Energie, in der sich alles auflöst. Jesus hat vielmehr Kunde gebracht vom väterlichen Gott, der sich wie eine Mutter persönlich um jedes einzelne seiner Kinder kümmert.

 

Verachtet mir die Intelligenz der Schafe nicht!

 

© nikfai