Sechster Sonntag im Jahreskreis

13. Feber 2022

Lesejahr B

1. Lesung: Jeremia 17,5-8
2. Lesung: 1. Korinther 15,12.16-20
Evangelium: Lukas 6,17-18a.20-26

» Er richtete seine Augen auf seine Jünger und sagte: Selig, ihr Armen, denn euch gehört das Reich Gottes. Selig, die ihr jetzt hungert, denn ihr werdet gesättigt werden. Selig, die ihr jetzt weint, denn ihr werdet lachen. Selig seid ihr, wenn euch die Menschen hassen und wenn sie euch ausstoßen und schmähen und euren Namen in Verruf bringen um des Menschensohnes willen. «

Auf dem Feld richtet er seine Augen auf uns, und wir schlagen unsere Augen nieder. Am Kreuz senkt er seine Augen zu uns nieder, und wir schauen zu ihm auf.

(Burkhard R. Knipping)

Bibelstelle

Jeremia 17,7-8

Gesegnet der Mensch, der auf den Herrn vertraut und dessen Hoffnung der Herr ist. Er ist wie ein Baum, der am Wasser gepflanzt ist und zum Bach seine Wurzeln ausstreckt: Er hat nichts zu fürchten, wenn Hitze kommt; seine Blätter bleiben grün; auch in einem trockenen Jahr ist er ohne Sorge, er hört nicht auf, Frucht zu tragen.

Impuls

vertrauen

der inneren Stimme

 

prüfen

wessen Stimme da spricht

 

das Leben ist voll von trockenen und fröhlichen Jahren

ich kann glücklich oder unglücklich sein

oder beides …

 

doch ich kann den Fragen nicht ausweichen

wem vertraue ich?

was will ich wirklich?

wem glaube ich?

 

wann fühle ich mich wie ein Baum, der am Wasser gepflanzt ist?

zu welchem Bach kann ich meine Wurzeln ausstrecken?

 

wodurch höre ich nicht auf Früchte zu tragen?

 

© chrisgarz

Glückwünsche

Selig der Mensch,
der die Oberfläche abkratzt und sehen lernt.
Seine Augen werden nicht nur suchen,
sondern auch finden.

Selig der Mensch,
der sich nicht mehr täuschen lässt
von schönen Worten und leeren Gesten.
Er wird den Mut haben,
eigene Erfahrungen wahrzunehmen.

Selig der Mensch,
der das Empfinden über die Logik stellt
und Gefühle nicht in Formeln pressen lässt.
Er wird in den Brunnen springen können,
um die Tiefen zu ergründen.

Selig der Mensch,
der unbequem ist in seinen Fragen
und sich nicht mit hohlem Gerede zufrieden gibt.
Er wird nicht nur um sich,
sondern auch in sich horchen lernen.

Selig der Mensch,
der sich nicht stumpfsinnig
dem Prinzip von Gewinnsucht und Leistungsmoral verschreibt.
Er wird lebendig sein
und seinen eigenen Weg finden.

Selig der Mensch,
der sich nicht beugen lässt
und dabei sich selbst verliert
im Trott der Gleichförmigkeit.
Er ist ein Zeichen der Hoffnung
in dieser Welt.

Selig der Mensch,
der sprechen und zuhören lernt
und das Du in allen Formen der Schöpfung sieht.
Er bringt Liebe
in diese Welt.

Selig der Mensch,
der sich nicht demütigen lässt
und den wahren Mut zum Dienen neu entdeckt.
Er trägt Glauben
in diese Welt.

(nach: Karin E. Leiter)