

Frauenbotschaft von Velencija Brettlecker
Wo bin ich?
Diese Frage ist nicht unbedingt an einen Ort gebunden, sondern sie soll und darf auf dem eigenen Lebensweg immer wieder gestellt werden. Sie ist uns Orientierungshilfe, denn um sie zu stellen, müssen wir innehalten und kurz stehen bleiben, uns umsehen, damit wir antworten können. Nur wenn wir wissen, wo wir stehen, können wir den weiteren Weg planen und entscheiden, wie und wohin wir ihn gehen wollen.
Zu oft ist dies aber eine Utopie, die Realität zeichnet ein anderes Bild. Wir sind im Dauerlauf von einer Verpflichtung zur nächsten, dominiert von To-Do-Listen oder der persönlichen Bucketlist. Wir erledigen so lange bis wir erledigt sind und uns fragen: „Wo bin ich?“.
Die Realität verweist uns in diesem Moment wieder an die Nicht-Realität, den berühmten falschen Film.
Dieser Ort, an dem wir nicht sein wollen, ist uns keine Heimat, gibt uns keinen Halt und heißt uns nicht willkommen, hier finden wir nicht unseren Platz. Diese Orientierungs- und Heimatlosigkeit kostet viel Kraft, denn wir werden hin und her gestoßen von Umständen und Menschen, die vielleicht gar nicht bewusst diese Schwächen ausnutzen.
Das sind die Zeiten, in denen wir uns leicht verlieren, stets im Bemühen den Schein der vorbildlichen Superfrau zu wahren, die alles unter einen Hut bringt, Job, Karriere, Kinder und Mann. Für alle alles geben bis zur Selbstaufgabe, um dann in ohnmächtiger Stille wortlos zu fragen: „Wo bin ich?“.
In solchen Zeiten werden wir getragen und finden Heimat bei Jesus. Er zeigt uns den Platz an seiner Seite, der uns immer Heimat und Halt ist, egal wo wir uns gerade befinden, ob im Kinderzimmer inmitten des Lego-Chaos, im Büro inmitten des Schreibtisch-Chaos oder in der Küche inmitten unseres Herz-Chaos.