Legt eure frühere Lebensweise ab. Den ganze alten Menschen, und kommt zu Jesus.

Mittwoch, 6. Dezember

Tagesheilige

Hl. Nikolaus von Myra,

Nikolaus lebte um 300 n. Chr. In der Hafenstadt Myra (heute Demre, Türkei). Seinen Reichtum verwendete er um Menschen in Not zu helfen. Dann wurde er Bischof Myra. Er ist der besondere Schutzpatron der Kinder, der Schüler und der Schiffer. Noch heute erzählen viele Legenden von diesem gütigen und menschenfreundlichen Bischof. Auf diesen Legenden gründet auch der Brauch, einander zum Nikolaustag Geschenke zu machen.

Der Name bedeutet: Sieg des Volkes

Namenstag können heute alle feiern, die Nikolaus, Nikolai, Niels, Nicole oder Nikola heißen.

Der Heilige Nikolaus ist Patron der  Stadtpfarrkirche Neusiedl am See.

Tagesevangelium

Mt 7,21.24-27

Die Frohe Botschaft

In jener Zeit kam Jesus an den See von Galiläa. Er stieg auf einen Berg und setzte sich.

Da kamen viele Menschen zu ihm und brachten Lahme, Blinde, Verkrüppelte, Stumme und viele andere Kranke; sie legten sie ihm zu Füßen und er heilte sie,

sodass die Menschen staunten, als sie sahen, dass Stumme redeten, Verkrüppelte gesund wurden, Lahme gehen und Blinde sehen konnten. Und sie priesen den Gott Israels.

Jesus rief seine Jünger zu sich und sagte: Ich habe Mitleid mit diesen Menschen; sie sind schon drei Tage bei mir und haben nichts mehr zu essen. Ich will sie nicht hungrig wegschicken, sonst brechen sie auf dem Weg zusammen.

Da sagten die Jünger zu ihm: Wo sollen wir in dieser Wüste so viel Brot hernehmen, um so viele Menschen satt zu machen?

Jesus sagte zu ihnen: Wie viele Brote habt ihr? Sie antworteten: Sieben – und ein paar Fische.

Da forderte er die Leute auf, sich auf den Boden zu setzen.

Und er nahm die sieben Brote und die Fische, sprach das Dankgebet, brach sie und gab sie den Jüngern und die Jünger gaben sie den Menschen.

Und alle aßen und wurden satt. Und sie sammelten die übrig gebliebenen Stücke ein, sieben Körbe voll.

Gedanken

Es ist passend, dass das Fest des heiligen Nikolaus zu Beginn des Advents stattfindet. Nikolaus wird oft als der gutherzige Geschenkgeber dargestellt, daher gründet auch der Brauch, einander am Nikolaustag was zu schenken. Aber seine Botschaft an die Geschenkgeber ist: „Halte es einfach!“

Was kann man jemanden in der Advents- und Weihnachtszeit schenken, wenn er alles hat? Es ist bestimmt das Geschenk der Zeit. In unserer gehetzten Zeit haben die Menschen keine Zeit füreinander. „Zeit ist Geld“ formulierte es einst Benjamin Franklin. Wenn das so ist, warum haben die Menschen, die viel Geld haben, wenig Zeit? Es gibt die Geschichte eines Jungen, der von seinem Vater eine Stunde Zeit kaufen wollte. Er wollte ihm das Geld dafür geben, nachdem er wusste, wieviel er in einer Stunde verdient.
Eine halbe Stunde Qualitätsgespräch, gemeinsames Essen und Entspannung – dafür braucht man nicht unbedingt viel Geld, wohl aber Zeit. 

Das schönste Geschenk, das du deinem Partner, deinen Kindern aber auch Menschen, die dir wichtig sind, in der Advents- und Weihnachtszeit schenken kannst, ist die Zeit.

Zum Nachdenken

Sehen, wo Not ist

 

Weißt du noch, wie es am Nikolausabend war, wenn er kam: im roten Mantel, mit Mitra und Stab und dem langen, weißen Bart, der das Gesicht halb verdeckte?

 

Erinnerst du dich, wie wir bangten, wenn er aus seinem goldenen Buch unsere kleinen Verfehlungen vorlas, wie uns das Herz bis zum Halse schlug, wenn wir ihm unsere Gedichte vortrugen, und wie wir erleichtert strahlten, wenn er endlich seine Geschenke hervorholte?

 

Kennst du noch die alten Geschichten vom heiligen Bischof Nikolaus, diesem Mann voll unaufdringlicher Güte, der Menschen aus ihrer Not half, oft heimlich bei Nacht, ohne Dank zu erwarten?

 

Ich weiß: Das sind nur Legenden. Und der Nikolaus mit Mitra und Stab wird immer mehr vom Weihnachtsmann mit der Bommelmütze ersetzt.

 

Was hältst du von dem neuen Brauch?

Jeder von uns übernimmt die Rolle des Nikolaus, ohne Verkleidung und ohne goldenes Buch, aber mit wachen Augen, die sehen, wo Not ist, und mit unaufdringlicher Güte, die hilft.

Heimlich, ohne Dank zu erwarten.

 

© Gisela Baltes

Gebet

Guter Gott, der heilige Nikolaus war gerne bei den Menschen, hat mit ihnen gesprochen, ihnen zugehört und bemerkt, wenn jemand etwas brauchte.

Er hat ihnen von deiner frohen Botschaft erzählt.

Mache auch uns bereit, dass wir die Freude deiner Botschaft erzählen und selbst, wie der Heilige Nikolaus, den Menschen Licht und Wärme bringen können.

Darum bitten wir, durch Christus das Licht, unseren Herrn.

Amen.

Zusammengestellt von Peter Goldenits