Legt eure frühere Lebensweise ab. Den ganze alten Menschen, und kommt zu Jesus.

2. Adventsonntag - 10. Dezember

Tagesevangelium

Markus 1,1–8

Die Frohe Botschaft

Anfang des Evangeliums von Jesus Christus, Gottes Sohn.

Wie geschrieben steht beim Propheten Jesaja – Siehe, ich sende meinen Boten vor dir her, der deinen Weg bahnen wird.

Stimme eines Rufers in der Wüste: Bereitet den Weg des Herrn! Macht gerade seine Straßen! –,

so trat Johannes der Täufer in der Wüste auf und verkündete eine Taufe der Umkehr zur Vergebung der Sünden.

Ganz Judäa und alle Einwohner Jerusalems zogen zu ihm hinaus; sie bekannten ihre Sünden und ließen sich im Jordan von ihm taufen.

Johannes trug ein Gewand aus Kamelhaaren und einen ledernen Gürtel um seine Hüften und er lebte von Heuschrecken und wildem Honig.

Er verkündete: Nach mir kommt einer, der ist stärker als ich; ich bin es nicht wert, mich zu bücken und ihm die Riemen der Sandalen zu lösen.

Ich habe euch mit Wasser getauft, er aber wird euch mit dem Heiligen Geist taufen.

Gedanken

Eine interessante Persönlichkeit der Adventzeit ist Johannes. Jener Johannes, der später Jesus taufte. Er machte auf Jesus aufmerksam. Das, finde ich, ist eine wichtige Aufgabe auch in der heutigen Zeit. So leben, reden, denken, auf die Menschen zugehen, ausstrahlen, dass wir auf Gott aufmerksam machen. Das Göttliche in uns muss sichtbar, spürbar, erfahrbar werden. 

 

Johannes erweckt in den Menschen die Hoffnung. Es kommt einer. Er kommt in unsere Hoffnungslosigkeit, wie Dorothee Sölle sagt: „Den Luxus der Hoffnungslosigkeit können wir uns nicht leisten.“

 

Weihnachten kommt immer näher. Diese Bewegung auf ein Ziel hin ist im Leben sehr wichtig – lebenswichtig, den Weg müssen wir vorbereiten. Schlussendlich bewegen wir uns auf Gott zu und er bewegt sich auf uns zu. Sicher ist es wichtig auch stehen zu bleiben, sich zu erholen, Einkehr zu halten, aber das Stehenbleiben darf nicht zum Sinn des Lebens werden. Es ist ein wichtiger Punkt auf dem Weg, aber kein Ziel. M. Delbrel schreibt: „Es ist wie mit einem Fahrrad, das sich nur aufrecht hält, wenn es fährt. Wir können uns nur aufrecht halten, wenn wir weitergehen, wenn wir uns hingeben in den Schwung der Liebe.“

Zum Nachdenken

Welchen Weg kann ich Gott für sein Wirken in dieser, in meiner Welt vorbereiten? Wie kann ich meine Fähigkeit, meine Begabungen so einsetzen, dass Gott erfahrbar wird, dort, wo ich lebe, dort, wo ich mein Leben gestalte?

 

Gebet

Gott, du möchtest zu uns kommen. Unser Leben ist dir wichtig. Unser Leben ist Platz für deine Liebe. Stärke uns, dass wir dieser Liebe in unserem Leben Platz machen, dass du zum Kern meiner Persönlichkeit wirst.

Zusammengestellt von Gabriel Kozuch, Pfarrer in Neusiedl am See und Weiden am See