Legt eure frühere Lebensweise ab. Den ganze alten Menschen, und kommt zu Jesus.

Mittwoch, 1. Dezember

Tagesheilige

Natalie (= die zu Weihnachten geborene) lebte um das Jahr 300. Zur Zeit der Christenverfolgung unter Kaiser Maximilian – so erzählt die Legende – erlitt ihr Mann, der römische Offizier Hadrian, den Martertod. Natalie blieb ihm und Christus treu bis zu ihrem Tod.

 

Namenstag können heute alle feiern, die Natalie heißen.

Tagesevangelium

Mt 15, 29-37

Die Frohe Botschaft

Jesus zog weiter und kam an den See von Galiläa. Er stieg auf einen Berg und setzte sich.
Da kamen viele Menschen und brachten Lahme, Krüppel, Blinde, Stumme und viele andere Kranke zu ihm; sie legten sie vor ihn hin, und er heilte sie.
Als die Menschen sahen, dass Stumme plötzlich redeten, Krüppel gesund wurden, Lahme gehen und Blinde sehen konnten, waren sie erstaunt und priesen den Gott Israels.
Jesus rief seine Jünger zu sich und sagte: Ich habe Mitleid mit diesen Menschen; sie sind schon drei Tage bei mir und haben nichts mehr zu essen. Ich will sie nicht hungrig wegschicken, sonst brechen sie unterwegs zusammen.
Da sagten die Jünger zu ihm: Wo sollen wir in dieser unbewohnten Gegend so viel Brot hernehmen, um so viele Menschen satt zu machen?
Jesus sagte zu ihnen: Wie viele Brote habt ihr? Sie antworteten: Sieben, und noch ein paar Fische.
Da forderte er die Leute auf, sich auf den Boden zu setzen.
Und er nahm die sieben Brote und die Fische, sprach das Dankgebet, brach die Brote und gab sie den Jüngern, und die Jünger verteilten sie an die Leute.
Und alle aßen und wurden satt. Dann sammelte man die übriggebliebenen Brotstücke ein, sieben Körbe voll.

Gedanken

Es reicht!

In unserer Lebenswelt sind wir seit beinahe zwei Jahren behindert im Tun und Lassen.

Das hat Menschen krank gemacht.

Es reicht.

Lahme, Krüppel, Blinde, Stumme und andere Kranke hoffen auf eine Wandlung

ihres Daseins. Sie werden getragen, begleitet, vor die Füße gelegt, sichtbar gemacht.

Es reicht.

Es ist viel zu tun. Nach Lieben ist Helfen das schönste Zeitwort; Helfen ist ein Tunwort.

Das aber aus ganzem Herzen und mit voller Hingabe.

Es reicht.

Ärzte/innen, Krankenpfleger/innen, Stationsverantwortliche in Spitäler, Fachleute der Wissenschaft und viele andere tun – längst am Limit, was sie können, um zu helfen, um zu retten.

Es reicht.

Geheilt zu werden, heißt zunächst Hilfe anzunehmen und Vertrauen zu haben. Das zeigen uns die Lahmen, Krüppel, Blinden, Stummen und die anderen Kranken.

Misstrauen lässt nichts zu.

Es reicht.

Der Hunger nach Beziehung, nach Anerkennung, nach Würde, nach Ruhe ist groß.

Die Nöte sind unbeschreiblich. Scharlatane können diesbezüglich keine Hilfe bieten.

Es reicht.

Die Jünger verstehen zwar nicht, dennoch vertrauen sie einem, dem sie alles Gute zutrauen und geben weiter, was an Knappem da ist. 7 Brote und ein paar Fische.

Es reicht!

Für alle ist reichlich da, was Menschen zum Leben brauchen.

7 Körbe bleiben für viele andere –

 

Körbe voll Zuwendung, Aufmerksamkeit, Vergebung, Anerkennung, Zutrauen, Wertschätzung, Dankbarkeit, Hoffnung, Liebe … können verschenkt werden.

Die Adventszeit ist eine gute Zeit dafür.

Zum Nachdenken

7 Körbe voll zum Weiterschenken

Auf der Straße läuft ein junges Mädchen, umringt von sieben Kindern.

Der Weg führt zur Schule, sie haben es eilig, die Kleinen müssen sich noch daran gewöhnen, früh aufzustehen. Am Schultor umarmt Gianina jedes Kind, dann geht sie zurück zum Kinderhaus

„Casa Ilie“.
Wer ist Gianina? Mit ihrer Mutter und zwei Brüdern wuchs sie in einer Hütte in Nou auf,

beim Stiefvater Sonel. Seine Familie trägt ein schweres Schicksal, der Vater wurde im Streit von einem Betrunkenen erstochen. So fleißig und ehrgeizig Sonel ist, so schwierig ist sein Bruder.

Oft schon wollte er sich über Gianina hermachen, es gab viele Konflikte, bis Sonel mit Frau

und Kindern wegging. Sie zogen zum Schafstall, hinauf in die Hügel, wo seine paar Schafe und

Ziegen weiden. Dort bauten sie sich eine Herberge aus mit Lehm verstrichenen Brettern, so wie die Hirten draußen leben. Die Kinder konnten nicht mehr in die Schule gehen.

Sie mussten mithelfen, die Tiere hüten, melken, Käse machen. Der Winter war hart.

Die Mutter stieg hinunter ins Dorf und bat im Sozialzentrum um Hilfe.

Unsere Leiterin Antoaneta suchte eine Lösung und fand sie: Die Kinder kamen zum Essen in die

Kantine und nachmittags in eine Lerngruppe. Letzten Winter zog die Familie in eines der elf Häuser im „Cartier Caroline“, die wir in Nou gebaut haben. Jetzt hat sie ein richtiges Zuhause.

Gianina hatte mit Ehrgeiz in der Schule aufgeholt und war zugleich die schönste Tänzerin in der Tanzgruppe. Wie aber sollte es dann weitergehen? Antoaneta ermutigte sie, aufs Gymnasium zu gehen. Doch Gianina hatte Angst, die Aufnahmeprüfung nicht zu bestehen.

Sie sei nicht fähig, ordentlich zu kommunizieren, meinten die Lehrer, man rieche den Stall an ihr, winkten sie ab. Doch Gianina bestand die Prüfung und konnte die Matura absolvieren,

mit Hauptfach Pädagogik.

Jetzt strahlt dieses junge Mädchen, das studiert und zugleich Kinder betreut.

Ihr eigenes Leben ist das beste Vorbild, das sie der jungen Bande schenken kann.

Gianina ist für uns alle eine große Hoffnung.

 

Das schreibt einer, der seit vielen Jahren sich um Lahme, Blinde, Krüppel, Stumme, andere Kranke, vorallem aber um elternlose oder verwahrloste, geliebte und ungeliebte Kinder annimmt.

In den Romadörfern nahe der Stadt Sibiu, auch Hermannstadt genannt, lebt und arbeitet Pater Georg für viele Kinder, die kein Zuhause oder/und keine Eltern haben.

Gemeinsam mit Ruth und 18 weiteren Personen leiten sie den Verein Elijah.

(https://elijah.ro/)

 

Gebet

Herr, wenn du kommst, wird die Welt wieder neu

Zusammengestellt von Franziska Klein