3. Adventsonntag - 13. Dezember

Der Sonntag „Gaudete“

“Gaudete“ – “Freut euch!“
So beginnt die Messe an diesem Sonntag.
Es ist ein Aufruf des Apostels Paulus (Phil 4,4f):
„Freut euch im Herrn zu jeder Zeit!
Noch einmal sage ich: Freut euch! Denn der Herr ist nahe.“

Tagesevangelium

Joh 1,6-8.19-28

Die Frohe Botschaft

Es trat ein Mensch auf, der von Gott gesandt war; sein Name war Johannes. Er kam als Zeuge, um Zeugnis abzulegen für das Licht, damit alle durch ihn zum Glauben kommen. Er war nicht selbst das Licht, er sollte nur Zeugnis ablegen für das Licht. Dies ist das Zeugnis des Johannes: Als die Juden von Jerusalem aus Priester und Leviten zu ihm sandten mit der Frage: Wer bist du?, bekannte er und leugnete nicht; er bekannte: Ich bin nicht der Messias.  
Sie fragten ihn: Was bist du dann? Bist du Elija? Und er sagte: Ich bin es nicht. Bist du der Prophet? Er antwortete: Nein. Da fragten sie ihn: Wer bist du? Wir müssen denen, die uns gesandt haben, Auskunft geben. Was sagst du über dich selbst? Er sagte: Ich bin die Stimme, die in der Wüste ruft: Ebnet den Weg für den Herrn!, wie der Prophet Jesaja gesagt hat. Unter den Abgesandten waren auch Pharisäer. Sie fragten Johannes: Warum taufst du dann, wenn du nicht der Messias bist, nicht Elija und nicht der Prophet? Er antwortete ihnen: Ich taufe mit Wasser. Mitten unter euch steht der, den ihr nicht kennt und der nach mir kommt; ich bin es nicht wert, ihm die Schuhe aufzuschnüren. Dies geschah in Betanien, auf der anderen Seite des Jordan, wo Johannes taufte.

Gedanken

„Ebnet den Weg für den Herrn“ – dieses Jesajawort, welches Johannes im Sonntags-Evangelium zitiert, wirft die Frage auf, was wohl mit diesem „Ebnen“ bzw. Bereiten gemeint ist bzw. wie es geschehen soll?

Dazu Gedanken von Chiara Lubich, der Gründerin der Fokolar-Bewegung:
„Weihnachten naht, der Herr kommt bald. Wir sind eingeladen, ihm die Wege zu bereiten. Er, der vor zweitausend Jahren in die Geschichte eingetreten ist, möchte heute in unser Leben eintreten.
Doch in unserem Innern steht ihm manches im Weg, mancherlei „Berge“ sind abzutragen: Wünsche und Anhänglichkeiten, die dem Willen Gottes zuwiderlaufen; das Verlangen zu reden, wenn es besser wäre zu schweigen, der Wunsch zu schweigen, statt das Wort zu ergreifen, das Verlangen, sich zu behaupten, keine Rachegelüste oder andere böse Gedanken.
Wenn wir uns mit neuer Entschlossenheit für das öffnen, was Gott im Augenblick von uns will, können wir ihm einen Weg bereiten.
Es gibt einen Weg, der sicher und geradewegs zum Ziel führt, zu Gott: der Weg zum Bruder, zur Schwester, die Liebe zu den Menschen.
Weihnachten: eine Gelegenheit, jeden Menschen zu lieben, der während des Tages unsere Wege kreuzt; Weihnachten: eine Gelegenheit, die Liebe zu entzünden.
Es entspricht gewiss dem Willen Gottes, die Hindernisse in uns auszuräumen, um ihm den Weg zu bereiten.
Ja, dies ist eine gute Vorbereitung auf Weihnachten: im Herzen die Liebe tragen als Geschenk für den kommenden Herrn.“

Zum Nachdenken

ADVENT-WEG

A – Anfang
D – Demut
V – Versöhnung
E – Ebnen
N – Neuausrichtung
T – Teilen

W – Wachsamkeit
E – Einsicht
G – Güte

Gebet

Allmächtiger Gott, sieh gütig auf dein Volk, das mit gläubigem Verlangen das Fest der Geburt Christi erwartet. Mache unser Herz bereit für das Geschenk der Erlösung, damit Weihnachten für uns alle ein Tag der Freude und der Zuversicht werde. Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn. Amen.

Zusammengestellt von von GR Mag. Roman Schwarz. Roman Schwarz ist Pfarrer und Leiter des Seelsorgeraumes „Hl. Hildegard von Bingen“ (Breitenbrunn, Donnerskirchen, Purbach u. Schützen)