Legt eure frühere Lebensweise ab. Den ganze alten Menschen, und kommt zu Jesus.
Dienstag, 19. Dezember
Tagesheilige
Benjamin war der jüngste der zwölf Söhne Jakobs, seine Mutter war Rahel, die bei seiner Geburt starb (Gen 35, 18), sein älterer Bruder und ebenfalls Sohn Rachels war Josef, der nach Ägypten verkauft worden war. Benjamin war sehr viel jünger als die anderen Söhne Jakobs; als Jakob diese nach Ägypten schicken musste, um Getreide zu kaufen, behielt er Benjamin bei sich. Josef, der inzwischen zum Regenten in Ägypten geworden war, verlangte, dass sie erst den Jüngsten zu ihm bringen sollten (Gen 42). Benjamin spielte die Hauptrolle bei der Prüfung, die Josef seinen Brüdern auferlegte (Gen 44). Mit seinem Vater und seinen Brüdern übersiedelte Benjamin dann nach Ägypten (Gen 46). Im Abschiedssegen vor seinem Tod bezeichnete ihn sein Vater respektvoll als reißenden Wolf (Gen 49, 27).
Als Benjamin wird nach diesem Vorbild traditionell der jüngste Sohn einer Familie bezeichnet. In England wird eine große Essensration als Benjamins-Portion bezeichnet, weil Josef seinen Brüdern bei einer Mahlzeit befahl, Benjamin fünf Mal mehr zu geben als den anderen (Gen 43, 34).
Tagesevangelium
Lk 1,5-25
Die Frohe Botschaft
Zur Zeit des Herodes, des Königs von Judäa, gab es einen Priester namens Zacharias, der zur Abteilung des Abija gehörte. Seine Frau stammte aus dem Geschlecht Aarons; ihr Name war Elisabet.
Beide lebten gerecht vor Gott und wandelten untadelig nach allen Geboten und Vorschriften des Herrn.
Sie hatten keine Kinder, denn Elisabet war unfruchtbar und beide waren schon in vorgerücktem Alter.
Es geschah aber: Als seine Abteilung wieder an der Reihe war und er den priesterlichen Dienst vor Gott verrichtete,
da traf ihn, wie nach der Priesterordnung üblich, das Los, in den Tempel des Herrn hineinzugehen und das Rauchopfer darzubringen.
Während er nun zur festgelegten Zeit das Rauchopfer darbrachte, stand das ganze Volk draußen und betete.
Da erschien dem Zacharias ein Engel des Herrn; er stand auf der rechten Seite des Rauchopferaltars.
Als Zacharias ihn sah, erschrak er und es befiel ihn Furcht.
Der Engel aber sagte zu ihm: Fürchte dich nicht, Zacharias! Dein Gebet ist erhört worden. Deine Frau Elisabet wird dir einen Sohn gebären; dem sollst du den Namen Johannes geben.
Du wirst dich freuen und jubeln und viele werden sich über seine Geburt freuen.
Denn er wird groß sein vor dem Herrn. Wein und berauschende Getränke wird er nicht trinken und schon vom Mutterleib an wird er vom Heiligen Geist erfüllt sein.
Viele Kinder Israels wird er zum Herrn, ihrem Gott, hinwenden.
Er wird ihm mit dem Geist und mit der Kraft des Elija vorangehen, um die Herzen der Väter den Kindern zuzuwenden und die Ungehorsamen zu gerechter Gesinnung zu führen und so das Volk für den Herrn bereit zu machen.
Zacharias sagte zu dem Engel: Woran soll ich das erkennen? Denn ich bin ein alter Mann und auch meine Frau ist in vorgerücktem Alter.
Der Engel erwiderte ihm: Ich bin Gabriel, der vor Gott steht, und ich bin gesandt worden, um mit dir zu reden und dir diese frohe Botschaft zu bringen.
Und siehe, du sollst stumm sein und nicht mehr reden können bis zu dem Tag, an dem dies geschieht, weil du meinen Worten nicht geglaubt hast, die in Erfüllung gehen, wenn die Zeit dafür da ist.
Inzwischen wartete das Volk auf Zacharias und wunderte sich, dass er so lange im Tempel blieb.
Als er dann herauskam, konnte er nicht mit ihnen sprechen. Da merkten sie, dass er im Tempel eine Erscheinung gehabt hatte. Er gab ihnen nur Zeichen und blieb stumm.
Als die Tage seines Dienstes zu Ende waren, kehrte er nach Hause zurück.
Bald darauf wurde seine Frau Elisabet schwanger und lebte fünf Monate lang zurückgezogen. Sie sagte:
Der Herr hat mir geholfen; er hat in diesen Tagen gnädig auf mich geschaut und mich von der Schmach befreit, mit der ich unter den Menschen beladen war.
Gedanken
Wenn mir jemand mitteilen würde, ich hätte 240 Millionen Euro im Lotto gewonnen, könnte ich es sicher auch nicht glauben, zumal ich ja gar keinen Lottoschein abgegeben hätte. Für Zacharias muss es ähnlich gewesen sein. Die Hoffnung auf Nachwuchs hatte er schon längst aufgegeben. Doch dann kommt diese Botschaft: „Dein Gebet ist erhört worden. Deine Frau Elisabet wird dir einen Sohn gebären; dem sollst du den Namen Johannes geben.“ Eine Botschaft wie ein Lottogewinn. Eine Botschaft, die tatsächlich sprachlos macht.
Mir sind angesichts dieser Geschichte drei Gedanken in den Sinn gekommen:
- Der Name Zacharias bedeutet „Jahwe (also Gott) hat sich erinnert“
Zacharias, deine Gebete und Bitten waren nicht umsonst. Gott hat sich an dich erinnert. Was bedeutet das für mich? –
Verlier den Glauben nicht an dich und deine Möglichkeiten, an die unterstützende Hilfe von außen, auch wenn es noch so hoffnungslos erscheint, auch wenn dir die Aufgabe zu groß erscheint. Es gibt da einen, der zu dir steht, der dir eine Rolle in seinem großen Plan zugewiesen hat. - Die Verheißung Johannes‘:
Es wird einer kommen, der den Weg für den Herrn bereitet, der also ein wichtiger Baustein für das kommende Reich Gottes sein wird. So außergewöhnlich Johannes war, so radikal zielstrebig er seine Aufgabe erfüllte, so sehr sollte er uns Vorbild sein, wenigstens ein bisschen daran zu arbeiten, unsere Welt etwas besser zu machen. - Zacharias wurde stumm bis er den Namen des Kindes „Johannes“ (bedeutet „Gott ist gütig“) bei der Beschneidung des Kindes auf einer Tafel öffentlich machte.
Manche Ereignisse machen uns sprachlos. Sie sind so außergewöhnlich, dass uns die Worte fehlen. Und manchmal ist es vielleicht besser, den Mund zu halten, dafür aber Taten sprechen zu lassen.
Zum Nachdenken
Was ich dir zum Advent schenken möchte:
Einen Orgelton wider den finsteren Morgen,
meinen Atem gegen den Eiswind des Tages,
Schneeflocken als Sternverheißung am Abend
und ein Weglicht für den verlorengeglaubten
Engel, der uns inmitten der Nacht
die Wiedergeburt der Liebe verkündet.
(Christine Busta)
Gebet
Guter Vater, ich weiß, du vergisst mich nicht. Du hast mich in deine Hand eingeschrieben. Bitte mach mich hellhörig für deine Rufe nach mir. Lass mich erkennen, wo ich gebraucht werde und stärke in mir das Vertrauen in deine Hilfe.