Legt eure frühere Lebensweise ab. Den ganze alten Menschen, und kommt zu Jesus.

Samstag, 25. Dezember

Hochfest der Geburt des Herrn - Christtag

Tagesheilige

Hl. Ambrosius, Bischof von Mailand, Kirchenlehrer,
Der Hl. Ambrosius, um 340 als Sohn eines hohen römischen Beamten in Trier geboren, wurde für die Laufbahn eines Staatsmannes erzogen. 374 wurde er aber vom Volk in Mailand zum Bischof geweiht, obwohl er noch Katechumene, also noch nicht getauft war. Neben seiner Bedeutung als Prediger, Leh-rer, Schriftsteller zeichnete er sich auch aus im Einsatz für die Armen.
Der Name bedeutet: der Unsterbliche

Tagesevangelium

In der Heiligen Nacht: Lk 2,1-14

Am Tag: Joh 1,1-18

Die Frohe Botschaft

In der heiligen Nacht

In jenen Tagen erließ Kaiser Augustus den Befehl, alle Bewohner des Reiches in Steuerlisten einzutragen. Dies geschah zum erstenmal; damals war Quirinius Statthalter von Syrien.
Da ging jeder in seine Stadt, um sich eintragen zu lassen. So zog auch Josef von der Stadt Nazaret in Galiläa hinauf nach Judäa in die Stadt Davids, die Betlehem heißt; denn er war aus dem Haus und Geschlecht Davids. Er wollte sich eintragen lassen mit Maria, seiner Verlobten, die ein Kind erwartete. Als sie dort waren, kam für Maria die Zeit ihrer Niederkunft, und sie gebar ihren Sohn, den Erstgeborenen. Sie wickelte ihn in Windeln und legte ihn in eine Krippe, weil in der Herberge kein Platz für sie war.
In jener Gegend lagerten Hirten auf freiem Feld und hielten Nachtwache bei ihrer Herde. 9Da trat der Engel des Herrn zu ihnen, und der Glanz des Herrn umstrahlte sie. Sie fürchteten sich sehr, 10der Engel aber sagte zu ihnen: Fürchtet euch nicht, denn ich verkünde euch eine große Freude, die dem ganzen Volk zuteil werden soll: Heute ist euch in der Stadt Davids der Retter geboren; er ist der Messias, der Herr. Und das soll euch als Zeichen dienen: Ihr werdet ein Kind finden, das, in Windeln gewickelt, in einer Krippe liegt.
Und plötzlich war bei dem Engel ein großes himmlisches Heer, das Gott lobte und sprach: 14Verherrlicht ist Gott in der Höhe, und auf Erden ist Friede bei den Menschen seiner Gnade.

Am Tag

Im Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott, und das Wort war Gott. Im Anfang war es bei Gott. Alles ist durch das Wort geworden, und ohne das Wort wurde nichts, was geworden ist. In ihm war das Leben, und das Leben war das Licht der Menschen. Und das Licht leuchtet in der Finsternis, und die Finsternis hat es nicht erfasst.
Es trat ein Mensch auf, der von Gott gesandt war; sein Name war Johannes. Er kam als Zeuge, um Zeugnis abzulegen für das Licht, damit alle durch ihn zum Glauben kommen. Er war nicht selbst das Licht, er sollte nur Zeugnis ablegen für das Licht.
Das wahre Licht, das jeden Menschen erleuchtet, kam in die Welt. Er war in der Welt, und die Welt ist durch ihn geworden, aber die Welt erkannte ihn nicht. Er kam in sein Eigentum, aber die Seinen nahmen ihn nicht auf. Allen aber, die ihn aufnahmen, gab er Macht, Kinder Gottes zu werden, allen, die an seinen Namen glauben, die nicht aus dem Blut, nicht aus dem Willen des Fleisches, nicht aus dem Willen des Mannes, sondern aus Gott geboren sind.
Und das Wort ist Fleisch geworden und hat unter uns gewohnt, und wir haben seine Herrlichkeit gesehen, die Herrlichkeit des einzigen Sohnes vom Vater, voll Gnade und Wahrheit. Johannes legte Zeugnis für ihn ab und rief: Dieser war es, über den ich gesagt habe: Er, der nach mir kommt, ist mir voraus, weil er vor mir war. Aus seiner Fülle haben wir alle empfangen, Gnade über Gnade. Denn das Gesetz wurde durch Mose gegeben, die Gnade und die Wahrheit kamen durch Jesus Christus. Niemand hat Gott je gesehen. Der Einzige, der Gott ist und am Herzen des Vaters ruht, er hat Kunde gebracht.

Zum Nachdenken

Die Geschichte von Maria und Josef auf Herbergsuche in Bethlehem, im Stall mit dem Jesuskind in der Krippe, die Hirten mit Engelsgesang und himmlischem Licht, alles das erzählt vom Evangelisten Lukas, geht uns jedes Jahr zu Herzen, ergreift und berührt Jung und Alt. Und dann wird am Weihnachtstag der Beginn (Prolog) des Johannesevangeliums vorgetragen, klingt ganz anders und gar nicht weihnachtlich, könnte man meinen. Aus diesem Text, der wie ein feierliches Gedicht oder eine philosophische Abhandlung daherkommt, lese ich Worte heraus, die sich dann sehr weihnachtlich herausstellen, wenn man sie recht bedenkt: Das WORT (Gottes), das alles hervorgebracht hat, also die Geburt der Welt, allen Lebens, des Menschen, LICHT (in der Finsternis). KINDER GOTTES, FLEISCH (geworden), HERRLICHKEIT, GNADE und WAHRHEIT. „der Einzige, der Gott ist, und am Herzen des Vaters ruht“. Was für eine Fülle weihnachtlicher Gefühle und Gedanken!

Gedanken

Die Grenzen zwischen Himmel und Erde verschwimmen. Das ist das Geheimnis der Weihnacht.

Gott ist in der Welt, und die Welt ist in Gott, und das verbindende Band zwischen beiden Sphären ist die Liebe.

Sie ist das wahre Licht, das in die Welt kam und jeden Menschen erleuchten will (Joh,1,9).

Wenn Menschen tatsächlich dieses Licht aufnehmen und es wagen, ihre Selbstsucht, ihren Geltungsdrang und ihre Gleichgültigkeit beiseitezuschieben, wenn sie es schaffen, im Antlitz ihres Mitmenschen ihren Bruder und ihre Schwester zu erkennen, und wenn sie – wie Gott – nichts sehnlicher wünschen als das Glück der anderen, dann berühren sich Himmel und Erde. Dann weicht die Dunkelheit und ein neuer Tag beginnt. Dann wird es weihnachtlich hell in unserer Welt. Kommen wir in diesem einen Punkt alle überein: Weihnachten ist und bleibt das „Fest der Liebe“, jener Liebe, die Gott und Mensch, Himmel und Erde verbindet.

Gebet

Manchmal bin ich ganz unten, Herr,

bedrückt von der Schuld, enttäuscht von meinen Mitmenschen,

verunsichert durch eigene Fehler, mutlos und ohne Vertrauen.

Doch bei dir ist Hoffnung, bei dir ist das Leben.

Deine Nähe ist mir geschenkt, zugesagt:

„Ich bin da!“  Lass mich immer wieder dieser Zusage vertrauen,

wenn entmutigende Erfahrungen auf mir lasten,

und ich nicht mehr aufstehen kann.

Du machst mein Leben schön, mit Menschen, die mir nahe sind.

Du erfüllst mein Herz mit Frieden und Freude.

Staunen möchte ich und Gott preisen: 

„Geh dein Glaube hat dir geholfen!“                                                        
 

Zusammengestellt von EKR Franz Unger, ehem. Stadtpfarrer Neusiedl am See und Pfarrer von Weiden am See