Legt eure frühere Lebensweise ab. Den ganze alten Menschen, und kommt zu Jesus.

Freitag, 16. Dezember

Tagesheiliger

 

Adelheid (= die edle Schöne) lebte im 10. Jahrhundert und war mit Kaiser Otto I. verhei-ratet. Sie nutzte ihren Einfluss auf die Politik und förderte die kirchliche Reformbewe-gung, die von Frankreich ausging und bald die ganze Kirche erneuerte. Im Elsass grün-dete sie das Reformkloster Selz, wo sie am 12. 12. 933 starb.

Namenstag können heute alle feiern, die Adelheid heißen.

Tagesevangelium

Joh 5,33-36

Die Frohe Botschaft

In jener Zeit sprach Jesus zu den Juden: Ihr habt zu Johannes geschickt, und er hat für die Wahrheit Zeugnis abgelegt.
Ich aber nehme von keinem Menschen ein Zeugnis an, sondern ich sage dies nur, damit ihr gerettet werdet.
Jener war die Lampe, die brennt und leuchtet, und ihr wolltet euch eine Zeitlang an seinem Licht erfreuen.
Ich aber habe ein gewichtigeres Zeugnis als das des Johannes: Die Werke, die mein Vater mir über-tragen hat, damit ich sie zu Ende führe, diese Werke, die ich vollbringe, legen Zeugnis dafür ab, dass mich der Vater gesandt hat.

Gedanken

Wir können uns gar nicht vorstellen, wie dunkel es war, bevor die moderne Straßenbe-leuchtung erfunden wurde. Heute müssen wir in den Nächten die Fenster verdunkeln, damit uns die taghell erleuchteten Straßen nicht beim Schlafen stören. Einen üppigen Sternenhimmel können wir wegen der enormen Lichtverschmutzung nicht mehr bewun-dern.
Vor ungefähr 200 Jahren war die Nacht noch stockfinster. Hin und wieder brannte eine Kerze vor einem Haus und an den wichtigsten Plätzen ein paar Fackeln; aber ausrei-chend Licht gaben sie bei weitem nicht.
Kein Wunder, dass im Dezember, der den längsten Teil des Tages zur Nacht macht, die Sehnsucht nach Licht am größten war. Denn in der Dunkelheit sind auch Unsicherheit und Angst am größten. Die Menschen warteten deshalb auf das Licht, das ihnen Hoff-nung gibt, das sie letztendlich rettet.
Obgleich wir heute künstliches Licht im Überfluss haben, gibt es viele dunkle Stellen in der Welt – Kriege, Klimakatastrophe, Ungerechtigkeit, Krankheit – die uns dringend auf Erlösung hoffen lassen. Diese finden wir nicht bei Demagogen, Populisten und Hetzern, sondern im Kind in der Krippe, auf das wir im Advent warten. Es ist für uns das Licht der Hoffnung, das unsere je eigene Dunkelheit erhellen kann.

Zum Nachdenken

Im Dunkel
der Nacht
rankt sich
die Sehnsucht
am
Nichts
empor
wächst
ins
Unendliche
und
blüht
und
reift
und
sprengt
das
Grau

(Andrea Schwarz)

Gebet

Aus dem Himmel ohne Grenzen
trittst du tastend an das Licht,
du hast Namen und Gesicht,
du bist wehrlos wie wir Menschen.

Als ein Kind bist du gekommen
– noch dein Schatten macht uns blind –
unnachspürbar wie der Wind,
der vorbeiweht in den Bäumen.

Wie ein Feuer vorgefunden,
wie ein Stern zu uns gesandt,
Spur, die weist in fremdes Land,
in den Tod bist du verschwunden.

Wie ein Quell bist du begraben,
nur noch Wüste hüllt dich ein.
Wird da je ein andrer sein,
wird die Erde Frieden haben?

Als ein Wort bist du gegeben,
Furcht und Hoffnung in der Nacht,
wie ein Schmerz, der heil uns macht,
wie ein Neubeginn des Lebens.

(Huub Oosterhuis)

Zusammengestellt von Johannes Franck