Legt eure frühere Lebensweise ab. Den ganze alten Menschen, und kommt zu Jesus.

Andacht am Heiligen Abend - Von der Finsternis ins Licht

Vorher event. Das Christkind aus der Krippe raus nehmen und es beim Evangelium hineinlegen.

Kurze Einstimmung

(Eine/r betet vor, die anderen antworten)

Die Zeit vergeht schnell –
so lasst uns die adventliche Erwartung erfüllen.
Die Zeit vergeht schnell –
so lasst uns Jesus unter uns begrüßen.
Die Zeit vergeht schnell –
so lasst uns die Menschwerdung Gottes feiern.
Die Zeit vergeht schnell –
so lasst uns noch einmal die Kerzen am Adventkranz anzünden.

So beginnen wir diese Andacht im Namen des …

Wenn wir jetzt die 1. Kerze anzünden, denken wir an die Menschen, die Weihnachten im Krieg erleben müssen, die in Angst vor der Brutalität des Krieges leben, deren Zukunft ungewiss oder zerstört ist, die jemanden im Krieg verloren haben. Zünden wir das Licht des Friedens an.

(Anzünden der 1. Kerze am Adventkranz)

Lied: Wir sagen euch an den lieben Advent. Sehet, die erste Kerze brennt! Wir sagen euch an eine heilige Zeit. Machet dem Herrn den Weg bereit! Freut euch, ihr Christen! Freuet euch sehr. Schon ist nahe der Herr.

 

Wenn wir jetzt die 2. Kerze am Adventkranz anzünden, denken wir an Menschen, die keine schönen Weihnachten erleben können, weil sie krank sind, mit einer schweren Diagnose zu kämpfen haben, weil sie bezüglich ihrer Gesundheit in eine unsichere Zukunft schauen müssen. Für sie alle zünden wir die 2. Kerze an.

(Anzünden der 2. Kerze am Adventkranz)

Lied: Wir sagen euch an den lieben Advent. Sehet, die zweite Kerze brennt. So nehmet euch eins um das andere an, wie auch der Herr an uns getan! Freut euch, ihr Christen! Freuet euch sehr. Schon ist nahe der Herr.

 

Wenn wir jetzt die 3. Kerze am Adventkranz anzünden, denken wir an Menschen, die traurig, einsam, enttäuscht, von anderen verletzt sind, die jetzt das Licht der Freude am meisten brauchen.

(Anzünden der 3. Kerze am Adventkranz)

Lied: Wir sagen euch an den lieben Advent. Sehet, die dritte Kerze brennt. Nun tragt eurer Güte hellen Schein weit in die dunkle Welt hinein. Freut euch, ihr Christen! Freuet euch sehr. Schon ist nahe der Herr.

 

Wenn wir jetzt die 4. Kerze anzünden, danken wir Gott für all das Schöne und Wertvolle in unserem Leben, für das, was wir oft viel zu selbstverständlich nehmen, es aber gar nicht so selbstverständlich ist, denken wir an die Menschen, die für uns zu wertvollen Menschen in unserem Leben geworden sind, die zu Schätzen für uns geworden sind. Zünden wir die Kerze der Dankbarkeit an.

 

(Anzünden der 4. Kerze am Adventkranz)

Lied: Wir sagen euch an den lieben Advent. Sehet, die vierte Kerze brennt. Gott selber wird kommen, er zögert nicht. Auf, auf, ihr Herzen, werdet licht. Freut euch, ihr Christen! Freuet euch sehr. Schon ist nahe der Herr.

Weihnachtsevangelium

Hören wir jetzt, was damals , der Bibel nach, passiert ist, was uns Gott mitteilen möchtee:

Die Weihnachtsgeschichte

In Nazaret wohnte eine junge Frau namens Maria. Eines Tages schwebte plötzlich ein Engel vor ihr. Maria erschrak, aber der Engel sagte ihr, dass sie sich nicht fürchten müsse. Er sei von Gott geschickt worden, um ihr zu sagen, dass sie bald ein Kind bekommen würde – ein ganz besonderes. Dieses würde Jesus heißen und alle Menschen würden es den „Sohn Gottes“ nennen. Maria wunderte sich: von wem sollte sie ein Kind bekommen – sie war doch noch gar nicht verheiratet? Doch der Engel erklärte ihr, dass Gott selbst der Vater sei.

Während Josef eines Nachts schlief, träumte er von einem Engel: „Fürchte dich nicht, Maria als deine Frau zu dir zu nehmen“, sagte dieser. Das Kind sei der Sohn Gottes. Er befahl ihm, dem Kind den Namen Jesus zu geben. Dieser würde die Menschen froh und glücklich machen. Als Josef aufwachte, tat er, was der Engel ihm gesagt hatte: er nahm Maria zur Frau. Und er würde das Kind Jesus nennen.

In dieser Zeit befahl der römische Kaiser allen Bewohnern, in ihre Heimat zu gehen. Er wollte zählen, wie viele Leute in seinem Reich lebten. Sie sollten sich dort in Listen eintragen. Josef musste also in seine Heimat Betlehem – aber er nahm seine Maria mit. Der Weg war sehr beschwerlich, da Maria hochschwanger war. Sie mussten irgendwo übernachten – aber egal, wo sie anklopften: niemand hatte ein Bett für sie frei.

Schließlich fanden sie einen verlassenen Stall, in dem sie bleiben konnten. In dieser Nacht bekam Maria ihren Sohn.

Da, bitte, das Christkind in die Krippe hineinlegen oder bei der Krippe eine Kerze anzünden.

Diese Nacht nennen wir deshalb die „Heilige Nacht“. Wie der Engel es gesagt hatte, gab Josef ihm den Namen Jesus.

In der Nähe saßen Hirten auf dem Feld und bewachten ihre Schafherde. Sie erschraken, als der Engel plötzlich vor ihnen schwebte. „Fürchtet euch nicht, denn ich verkünde euch eine große Freude!“, sagte er. Er erzählte ihnen von der Geburt des Sohnes Gottes. Neugierig machten sich die Hirten auf den Weg zum Stall, in dem Maria, Josef und Jesus waren. Das wollten sie mit eigenen Augen sehen!

Lied
Ihr Kinderlein, kommet, o kommet doch all!
Zur Krippe her kommet in Bethlehems Stall.
Und seht was in dieser hochheiligen Nacht
Der Vater im Himmel für Freude uns macht.
O seht in der Kripp im nächlichen Stall,
Seht hier bei des Lichtes hellglänzendem Strahl,
In reinliche Windeln das himmlische Kind,
Viel schöner und holder, als Engelein sind.

Da liegt es, das Kindlein, auf Heu und auf Stroh,
Maria und Josef betrachten es froh;
Die redlichen Hirten knien betend davor,
Hoch oben schwebt jubelnd der Engelein Chor.

Fürbitten

Stehend oder sitzend vor dem neugeborenen Gott in unserer Welt bitten wir ihn:

 

Tröste alle Menschen, die in diesen Tagen keine schönen Weihnachten verbringen können.

 

Stärke in uns die Sehnsucht nach Frieden, damit wir zu Botinnen und Boten deines Friedens werden.

 

Wir beten für unsere Familien, dass wir spüren, dass Jesus auch bei uns zur Welt gekommen ist.

 

Wir beten für die Kinder, dass das Geheimnis der Weihnachtsnacht in ihren Herzen leben kann.

 

Wir beten für unsere Verstorbenen, dass sie die Begegnung mit Gott auf eine andere Art feiern können.

 

Halten wir uns an den Händen, vertrauen wir Gott diese Anliegen, aber auch alles, was uns am Herzen liegt und beten wir gemeinsam:

Vater unser

Der zur Weihnacht geboren wurde,
hat nicht auf Probe mit uns gelebt,
ist nicht auf Probe für uns gestorben,
hat nicht auf Probe geliebt.
Er ist das Ja und sagt das Ja,
ein ganz unwiderrufliches göttliches Ja
zu uns, zur Menschheit, zur Welt.

Dieses Ja kann uns tragen,
kann uns heraus reißen aus Vorläufigkeiten,
Unsicherheiten, Halbheiten, Vergeblichkeiten.
Er will uns begleiten und so befähigen,
selber Ja zu sein,
nicht auf Probe, nicht nur zur Hälfte,
nicht nur „ja aber“.
Mögen wir sein Ja erfahren
in uns, über uns, um uns,
und mögen andere es erfahren
durch uns.

(Klaus Hemmerle)

An dieser Stelle kann auch der Gruß an Maria, die Mutter von Jesus, gebetet werden:
Gegrüßet seist du, Maria…

Und nun bitten wir Gott um seinen Segen für uns, unsere Familie und alle Menschen, die diesen Segen besonders brauchen. (Hier können konkrete Personen genannt werden, die in den Segen besonders eingeschlossen werden sollen):

Gott ist Mensch geworden
in einem Stall, er segne dich.

Er berge dich in seiner Menschlichkeit,
wenn Unmenschlichkeit dich erschrickt.
Gott lasse leuchten sein Angesicht über dir.

Er begleite deine Wege, wenn du dich von allen guten Geistern verlassen fühlst.
Er sei dir gnädig, wenn du ungnädig mit dir bist.

Gott erhebe sein Angesicht über dich,
er strahle auf in deinem Leben,
wie die Engel den Hirten Erleuchtung brachten.

Er gebe uns seinen Frieden,
in den Familien, unter den Völkern und zwischen den Religionen.

(Siegfried Eckert, in: ders., Gott in den Ohren liegen. Gebete, Kreuz-Verlag, Stuttgart 2008)

Lied

Stille Nacht, heilige Nacht/ Alles schläft, einsam wacht/ nur das traute, heilige Paar/ Holder Knabe im lockigen Haar/ Schlafe in himmlischer Ruh/ Schlafe in himmlischer Ruh!
Stille Nacht, heilige Nacht/ Hirten erst kundgemacht/ durch der Engel Halleluja/ tönt es laut von ferne und nah/ Jesus, der Retter ist da/ Jesus, der Retter ist da!
Stille Nacht, heilige Nacht/ Gottes Sohn, o wie lacht/ lieb aus deinem göttlichen Mund/ da uns schlägt die rettende Stund/ Jesus in deiner Geburt/ Christus in deiner Geburt!

Zusammengestellt von Pfarrer Gabriel Kozuch