Mag. Willi Ringhofer

Liebe Schwestern und Brüder im Glauben,
liebe Kinder und Jugendliche unseres Seelsorgeraumes – und darüber hinaus!
Liebe Gäste in unseren Pfarren!

Der September steht für eine Zeitenwende. Für die Kinder und die Schuljugend bedeutet er einen (Wieder-)Einstieg in das Schulleben, für viele Menschen geht der verdiente Urlaub zu Ende und ein Neustart im Berufsleben beginnt.

Für die kirchliche Arbeit ist jeder September der Beginn eines neuen Arbeitsjahres. Inhaltliche Schwerpunkte werden gesucht und gesetzt, Termine fixiert und der Arbeits- und Lebensalltag kommt wieder in Schwung – in der Pfarre, im Dekanat und in der Diözese (lediglich die „Römer“ beginnen nach der „jährlichen Sommersiesta“ ein wenig später).

Im Leben unseres Seelsorgeraumes ist der heurige Start des Arbeitsjahres durch drei Personen erkennbar. Pfarrer Michael Wüger nimmt Abschied in Richtung Bischöfliches Ordinariat, um den schweren Posten des Generalvikars zu übernehmen, Kaplan Julian Heissenberger übersiedelt nach Rom, um Kanonisches Recht an der Päpstlichen Universität Gregoriana zu studieren; und ich darf als neuer Pfarrer in Neusiedl und in Weiden meine seelsorgliche Arbeit beginnen.

 

Für mich ist es ein viertes Durch- und Neustarten. 1993 begann ich in Rust und Mörbisch (zuvor als Diakon und später als Priester war ich von 1989 bis 1993 Sekretär und Zeremoniär von Diözesanbischof DDr. Stefan Laszlo), zehn Jahre später kam ich nach Neufeld a.d. Leitha und Wimpassing a.d. Leitha, wieder zehn Jahre später begann ich in Eisenstadt-Oberberg und Eisenstadt-Kleinhöflein und nun – im 60. Lebensjahr – hier bei uns.

 

Trotz des mehrfachen Anfangens ist es keine Routine des Beginnens, sondern ein Zugehen auf Sie, auf Euch alle miteinander; ein Wahrnehmen der für mich neuen Situation in diesem so vielschichtigen Seelsorgeraum und ein neues Setzen von Prioritäten – auch im ganz persönlichen Bereich.

Ich denke, dass es ein zur Gewohnheit gewordenes (erstarrtes) christliches Leben gar nicht geben soll. Denn wir Menschen ändern uns genauso wie die Lebenssituationen jeweils andere sind – auch wenn wir scheinbar die gleichen haben.

 

Christus, der Herr, spricht uns an zu jeder Zeit und an jedem Tag neu. Er lädt uns ein, täglich mit ihm zu beginnen. Auch wenn alles wie Routine erscheint, ist es doch ein steter Neuanfang; jeden Tag, jede Woche, jeden Monat, jedes Jahr.

 

Als Ihr/Euer neuer Pfarrer beende ich diesen Artikel: „Ich lade alle – Klein und Groß, Jung und Alt – ein, dass wir gemeinsam als Seelsorgeraum „Am See“, als Kirche vor Ort, im Glauben unterwegs sind; mit allem, was so im Leben dazugehört: der Freude und der Hoffnung, der Trauer und der Angst, dem Lachen und dem Weinen, dem Schweigen und der Sprachlosigkeit, wie dem Staunen.

 

Auf diesem Weg mit Ihnen/Euch freut sich

 

 

„Pfarrer Willi“ Ringhofer