Evangelium Lukas 9,22-25

In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern: Der Menschensohn muss vieles erleiden und von den Ältesten, den Hohepriestern und den Schriftgelehrten verworfen werden; er muss getötet und am dritten Tage auferweckt werden.
Zu allen sagte er: Wenn einer hinter mir hergehen will, verleugne er sich selbst, nehme täglich sein Kreuz auf sich und folge mir nach.
Denn wer sein Leben retten will, wird es verlieren; wer aber sein Leben um meinetwillen verliert, der wird es retten.
Was nützt es einem Menschen, wenn er die ganze Welt gewinnt, dabei aber sich selbst verliert und Schaden nimmt?

Gedanken

Verlust, Niederlage und Trauer gehören genauso zum Leben wie Siege und Glücklichsein. Doch in Rückschlägen kann die Chance für einen Neuanfang stecken. Selbst in schweren Zeiten können wir Kraft schöpfen.

 

Erzählung: Ben Sadok und die junge Palme

„Durch eine Oase ging ein finsterer Mann: Ben Sadok.
Er war so gallig in seinem Charakter, dass er nichts Gesundes und Schönes sehen konnte, ohne es zu verderben.
Am Rande der Oase stand ein junger Palmenbaum in bestem Wachstum.
Der stach dem finsteren Araber in die Augen.
Da nahm er einen schweren Stein und legte ihn der jungen Palme mitten in die Krone. Mit einem bösen Lachen ging er nach dieser Heldentat weiter.

Die junge Palme schüttelte und bog sich und versuchte, die Last abzuschütteln – vergebens – zu fest saß der Stein in ihrer Krone.
Da krallte sich der junge Baum tiefer in den Boden und stemmte sich gegen die steinerne Last. Er senkte seine Wurzeln so tief, dass sie die verborgene Wasserader der Oase erreichten, und stemmte den Stein so hoch, dass die Krone über jeden Schatten hinausreichte.
Wasser aus der Tiefe und Sonnenglut aus der Höhe machten eine königliche Palme aus dem jungen Baum.

Nach Jahren kam Ben Sadok wieder, um sich – wie er meinte – an dem Krüppelbaum zu erfreuen. Er suchte vergebens. Da senkte die stolze Palme ihre Krone, zeigte den Stein und sagte.
„Ben Sadok, ich muss dir danken; Deine Last hat mich stark gemacht.“

 

Gebet um Hilfe in schweren Zeiten:

Danke Jesus, dass Du da bist.

Du siehst, wie es mir gerade geht.
Du bist der Einzige, der wirklich weiß was in mir vorgeht.
Du bist mir näher, als ich mir selbst nahe bin.
Du schenkst Frieden und Hoffnung.

Erfülle mich neu mit Deinem Geist.
Erfrische mein Inneres, wie der Regen die trockene Steppe.
Und wenn ich keine Kraft mehr habe, belebe mich neu nach deinem Wort.

Schenke mir Ausdauer auf meinem Weg und einen glücklichen Ausgang aller meiner Leiden.

Danke Jesus, dass Du da bist.

(Jasmine Stadlmann)