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Tagesevangelium

Mt 8, 5–11

Die Frohe Botschaft

In jener Zeit, als Jesus nach Kafarnaum kam, trat ein Hauptmann an ihn heran und bat ihn:
Herr, mein Diener liegt gelähmt zu Hause und hat große Schmerzen.
Jesus sagte zu ihm: Ich will kommen und ihn heilen.
Und der Hauptmann antwortete: Herr, ich bin es nicht wert, dass du unter mein Dach einkehrst; aber sprich nur ein Wort, dann wird mein Diener gesund!
Denn auch ich muss Befehlen gehorchen und ich habe selbst Soldaten unter mir; sage ich nun zu einem: Geh!, so geht er, und zu einem andern:  Komm!, so kommt er, und zu meinem Diener: Tu das!, so tut er es.
Jesus war erstaunt, als er das hörte, und sagte zu denen, die ihm nachfolgten: Amen, ich sage euch: Einen solchen Glauben habe ich in Israel noch bei niemandem gefunden.
Ich sage euch: Viele werden von Osten und Westen kommen und mit Abraham, Isaak und Jakob im Himmelreich zu Tisch sitzen.

Gedanken

Jesus verlangt keine Gegenleistung, um tätig zu werden; keinen bestimmten Geldbetrag und auch keine gewisse Anzahl von Gebeten. Ihm geht es nur um das eine: den Glauben.

 

Der Hauptmann hat voll und ganz darauf vertraut, dass Jesus seinen Diener heilen kann. Er war sogar so fest davon überzeugt, dass er Jesu Angebot, zum kranken Diener zu gehen, ablehnte.

 

Wie sieht es mit unserem Glauben aus? Ist uns Gott egal? Sehen wir ihn bloß als Dienstleister zur Erfüllung unserer Wünsche? Oder schaffen wir es, darauf zu vertrauen, dass es Gott gut mit uns meint, selbst wenn es gerade nicht so scheint?

Zum Nachdenken

Die Mutter ertappte ihren kleinen Sohn Philipp, als er heimlich Kekse aus der Speisekammer aß, und stellte ihn zur Rede: „Bist du dir im Klaren, Philipp, dass Gott dich in der Speisekammer gesehen hat?“

„Ja“, antwortete der Kleine mit gesenktem Blick.

„Und was hat Gott zu dir gesagt?“, fragte die Mutter streng.

Da strahlte Philipp über das ganze Gesicht: „Gott hat gesagt: Niemand ist hier, außer uns beiden. Nimm zwei Kekse!“

 

Hier ist auf den Punkt gebracht, was Religion eigentlich sein sollte.

Keine Anstalt der Moral und des strengen Blicks, sondern ein Ort, an dem mit kindlichem Gemüt gespürt wird: Wenn es einen Gott gibt, dann kann der nur auf meiner Seite stehen. Wenn es einen Gott gibt, dann kann er mir nur freundlich zugewandt sein.

 

(Georg Schützler)

Gebet

Höchster, lichtvoller Gott
erleuchte die dunkle Nacht
in meinem Herzen

 

Gib mir einen Glauben, der aufrichtet
eine Hoffnung, die Halt gibt
eine Liebe, die Maß nimmt an der Liebe
Jesu Christ, deines Sohnes
eine Erkenntnis, die weiterführt
einen Sinn, der alles durchdringt

 

Lass mich die Würde erfahren
die du mir schenkst
und die Aufgabe erfüllen
die du mir zugedacht hast

 

(Anton Rotzetter nach einem Gebet von Franz von Assisi)

 

Zusammengestellt von Johannes Franck