Dritter Fastensonntag

20. März 2022

Lesejahr C

1. Lesung: Exodus 3,1-8a.10.13-15
2. Lesung: 1. Korinther 10,1-6.10-12
Evangelium: Lukas 13,1-9

» Da sagte er zu seinem Winzer: Siehe, jetzt komme ich schon drei Jahre und sehe nach, ob dieser Feigenbaum Früchte trägt, und finde nichts. Hau ihn um! Was soll er weiter dem Boden seine Kraft nehmen? Der Winzer erwiderte: Herr, lass ihn dieses Jahr noch stehen; ich will den Boden um ihn herum aufgraben und düngen. «

Schuld wird nicht getilgt, wenn man sich nicht zu ihr als der eigenen Schuld bekennt.
(Carl Friedrich von Weizsäcker)

Schriftstellen

 

Exodus 3,1-8a.10.13-15

In jenen Tagen weidete Mose die Schafe und Ziegen seines Schwiegervaters Jitro, des Priesters von Mídian. Eines Tages trieb er das Vieh über die Steppe hinaus und kam zum Gottesberg Horeb. Dort erschien ihm der Engel des Herrn in einer Feuerflamme mitten aus dem Dornbusch. Er schaute hin:
Der Dornbusch brannte im Feuer, aber der Dornbusch wurde nicht verzehrt. Mose sagte: Ich will dorthin gehen und mir die außergewöhnliche Erscheinung ansehen. Warum verbrennt denn der Dornbusch nicht? Als der Herr sah, dass Mose näher kam, um sich das anzusehen, rief Gott ihm mitten aus dem Dornbusch zu: Mose, Mose! Er antwortete: Hier bin ich. Er sagte: Komm nicht näher heran! Leg deine Schuhe ab; denn der Ort, wo du stehst, ist heiliger Boden. Dann fuhr er fort: Ich bin der Gott deines Vaters,
der Gott Abrahams, der Gott Ísaaks und der Gott Jakobs. Da verhüllte Mose sein Gesicht; denn er fürchtete sich, Gott anzuschauen. Der Herr sprach: Ich habe das Elend meines Volkes in Ägypten gesehen und ihre laute Klage über ihre Antreiber habe ich gehört. Ich kenne sein Leid. Ich bin herabgestiegen,
um es der Hand der Ägypter zu entreißen und aus jenem Land hinaufzuführen in ein schönes, weites Land, in ein Land, in dem Milch und Honig fließen. Und jetzt geh! Ich sende dich zum Pharao. Führe mein Volk, die Israeliten, aus Ägypten heraus! Da sagte Mose zu Gott: Gut, ich werde also zu den Israeliten kommen und ihnen sagen: Der Gott eurer Väter hat mich zu euch gesandt. Da werden sie mich fragen: Wie heißt er? Was soll ich ihnen sagen? Da antwortete Gott dem Mose: Ich bin, der ich bin. Und er fuhr fort:
So sollst du zu den Israeliten sagen: Der „Ich-bin“ hat mich zu euch gesandt.
Weiter sprach Gott zu Mose: So sag zu den Israeliten: Der Herr, der Gott eurer Väter, der Gott Abrahams, der Gott Ísaaks und der Gott Jakobs, hat mich zu euch gesandt. Das ist mein Name für immer und so wird man mich anrufen von Geschlecht zu Geschlecht.

 

Impuls

selbstreflektierende Benennungen

existenzielle Aussagen

lebensverändernde Zusagen

 

Hier bin ich!

Der Ort wo du stehst ist heiliger Boden …

Ich bin, der ich bin da.

 

Von wem werde ich gerufen?

Wessen Ruf höre ich auch?

Wo bin ich wirklich da?

 

Was ist heiliger Boden für mich?

Grund und Boden verteidigen?

Für die Heimat kämpfen?

 

Glaub ich daran? Angesichts all dessen was passiert?

Gerade deswegen?

Ich bin, der ich bin da.

 

© chrisgarz

Früchte tragen

 

Einmalig sein
meinen Platz finden
meinen Standpunkt einnehmen

Original sein
nicht Kopie
mir Jahr um Jahr Zeit geben
zum Wachsen

Monat für Monat dranbleiben
der Krone meines Reifens trauen
auch wenn sie vorerst
nicht sichtbar ist

Tag für Tag
ich selbst werden
meine Kraft nicht unterdrücken
über mich selber hinauswachsen –
Früchte tragen!

Pierre Stutz