Diese Geschichte ist ungemütlich und macht auch irgendwie Angst. Wie sollen wir diese Geschichte im Rahmen der Frohen Botschaft Jesu verstehen? Haben gute Werke doch Einfluss auf unser Sein im Jenseits?
Ich glaube, dass Jesus zeigen will, dass sein Kommen nur fortsetzt, was Gott schon lange begonnen hat. Gott lässt von Anfang an erkennen, dass wir in jedem Armen sein Gesicht sehen. Jeder Hilfsbedürftige ist ein Ebenbild Gottes. Nicht Angst und Furcht werden uns retten, sondern die Liebe, seine Liebe zu uns und unsere Liebe zu anderen. Und wenn uns die Liebe nicht überzeugt, was dann? Vergessen wir nicht: Immer haben wir das Wort von Mose und den Propheten, das uns von Gottes Liebe erzählt. Jesus besiegelt es und macht uns klar, dass unser Handeln oder Nicht-Handeln Folgen hat, für uns und für andere. Jesu Handeln ist von Liebe be-stimmt, und wer in der Liebe bleibt, der bleibt in ihm und in Abrahams Schoß.
von Pfarrerin Ingrid Tschank