Tagesevangelium
Mt 21, 28–32
Die Frohe Botschaft
In jener Zeit sprach Jesus zu den Hohepriestern und den Ältesten des Volkes:
Was meint ihr? Ein Mann hatte zwei Söhne. Er ging zum ersten und sagte: Mein Kind, geh und arbeite heute im Weinberg!
Er antwortete: Ich will nicht. Später aber reute es ihn und er ging hinaus.
Da wandte er sich an den zweiten und sagte zu ihm dasselbe. Dieser antwortete: Ja, Herr – und ging nicht hin.
Wer von den beiden hat den Willen seines Vaters erfüllt? Sie antworteten: Der erste. Da sagte Jesus zu ihnen: Amen, ich sage euch: Die Zöllner und die Dirnen gelangen eher in das Reich Gottes als ihr.
Denn Johannes ist zu euch gekommen auf dem Weg der Gerechtigkeit und ihr habt ihm nicht geglaubt; aber die Zöllner und die Dirnen haben ihm geglaubt. Ihr habt es gesehen und doch habt ihr nicht bereut und ihm nicht geglaubt.
Gedanken
Eine Witwe hatte zwei Söhne und einen kleinen Laden. In diesem Laden verkaufte sie alles, was die Menschen zum Leben brauchten. Seid ihr Mann gestorben war, musste sie die schwere Arbeit allein verrichten. Die Zeiten wurden immer härter, auch für die Menschen, die zu ihr kamen.
So verkaufte sie am Samstagnachmittag alle Lebensmittel besonders günstig, denn sie wusste, dass viele Menschen sonst keine warme Mahlzeit hätten. Dann kamen auch jene in den Laden, die man unter der Woche nicht sah, weil man sie nicht sehen wollte. Die Witwe tat es trotzdem, sie hatte Mitleid mit ihnen.
Eines Tages, an einem Samstagnachmittag, bat sie ihre Söhne, ihr im Geschäft zu helfen, da sie besonders viele Menschen erwartete, denn es war kurz vor Weihnachten. Der eine Sohn sagte ihr, dass er nicht wollte und der andere sagte zu, kam aber nicht.
Der Laden war voll mit Menschen, die auf die Hilfsbereitschaft der Witwe angewiesen waren. Da bereute der erste Sohn seine Mutter im Stich gelassen zu haben und ging hin, ihr zu helfen. Die Mutter freute sich von Herzen über ihr Kind und hoffte, dass auch ihr anderes Kind erkennen würde, dass sie und die Menschen ihn brauchten.
Zum Nachdenken
Urteile nicht vorschnell, denn du kennst die Zukunft nicht.
Vertraue darauf, dass Menschen sich ändern können.
Sei geduldig, du kennst weder die Gedanken Gottes noch die deiner Nächsten.
Vertraue darauf, dass Menschen dich überraschen können, auch im Guten.
Gib ihnen und dir die Zeit zum Wachsen im Leben und in der Liebe.
Vertraue. Dir. Den Menschen. Gott.
Gebet
Herr, ich möchte vertrauen.
Vertrauen, dass ich deine Stimme höre, wenn du mich rufst.
Vertrauen, dass ich das verstehe, was du mir sagst und von mir willst.
So viel vertrauen, dass ich mich auf dich einlasse,
weil du mir vertraust und dich auf mich einlässt.
Herr, ich möchte vertrauen.
Vertrauen, dass du Geduld mit mir hast, wenn ich zögere und zweifle,
weil ich dich nicht begreifen kann.
Amen.