Tagesheilige(r)
Der Gedenktag „Unsere Liebe Frau von Loreto“ oder „Maria von Loreto“ („Beata Maria Virgo de Loreto“) wird seit 2019 jeweils am 10. Dezember als nichtgebotener Gedenktag in den Römischen Generalkalender eingefügt und somit auch in das Direktorium der deutschen Bistümer. Eng mit diesem Gedenktag verbunden ist der italienische Marienwallfahrtsort Loreto, in dessen Basilika sich einer Legende nach das Haus Mariens aus Nazareth befindet.
Tagesevangelium
Mt 18,12–14
Die Frohe Botschaft
In jener Zeit fragte Jesus seine Jünger: Was meint ihr? Wenn jemand hundert Schafe hat und eines von ihnen sich verirrt, lässt er dann nicht die neunundneunzig auf den Bergen zurück, geht hin und sucht das verirrte?
Und wenn er es findet – Amen, ich sage euch: Er freut sich über dieses eine mehr als über die neunundneunzig, die sich nicht verirrt haben.
So will auch euer himmlischer Vater nicht, dass einer von diesen Kleinen verloren geht.
Gedanken
Gott sucht mich
Bin ich gerade bei Gott oder bin ich ihm heute vielleicht verloren gegangen? Auch mir kann es passieren, dass ich mich verirre, meinen Weg nicht finde oder mich abwende. Jesus sieht mich da und ruft nach mir. Ich kann darauf vertrauen, dass er immer voll Liebe auf mich wartet.
Zum Nachdenken
Worte von Papst Franziskus
Brüder und Schwestern, so ist Gott: er ist nicht „ruhig“, wenn wir uns von ihm abwenden, er ist betrübt, er bebt innerlich, und er macht sich auf den Weg, um uns zu finden, bis er uns wieder in seine Arme schließt. Der Herr kalkuliert nicht die Verluste und die Risiken, er hat das Herz eines Vaters und einer Mutter, und er leidet angesichts der Abwesenheit seiner geliebten Kinder.
Gott leidet über die Distanz, auf die wir gegangen sind, und wenn wir in die Irre gehen, wartet er auf unsere Rückkehr. Erinnern wir uns: Gott wartet immer mit offenen Armen auf uns, in welchen Lebenssituationen wir uns auch immer verloren haben mögen.
Gebet
Gott schaut dich, wer immer du seist,
so, wie du bist, persönlich.
Er »ruft dich bei deinem Namen«.
Er sieht dich und versteht dich, wie er dich schuf.
Er weiß, was in dir ist, all dein Fühlen und Denken,
deine Anlagen und deine Wünsche, deine Stärke und deine Schwäche.
Er sieht dich an deinem Tag der Freude und an deinem Tag der Trauer.
Er fühlt mit deinen Hoffnungen und Prüfungen.
Er nimmt Anteil an deinen Ängsten und Erinnerungen,
an allem Aufstieg und Abfall deines Geistes.
Er umfängt dich rings und trägt dich in seinen Armen.
Er liest in deinen Zügen, ob sie lächeln oder Tränen tragen,
ob sie blühen an Gesundheit oder welken in Krankheit.
Er schaut zärtlich auf deine Hände und deine Füße.
Er horcht auf deine Stimme, das Klopfen deines Herzens, selbst auf deinen Atem.
Du liebst dich nicht mehr, als er dich liebt.
(John Henry Kardinal Newman)