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Tagesheilige(r)

Hl. Barbara

Märtyrin, Nothelferin

* Ende des 3. Jahrhunderts in Nikomedia, heute Ízmit in der Türkei

oder: in Heliopolis, heute Baʿlbak / Baalbek im Libanon

† 306 (?) in Nikomedia, heute Ízmit in der Türkei

Barbara lebte vermutlich im 3. oder 4. Jahrhundert in Nikomedien (in Bithynien, Kleinasien). Nach der Legende soll sie um 306 unter Maximinus Daja hingerichtet worden sein. Aber die Legende über das Leben und Martyrium der hl. Barbara stammt erst aus dem 7. Jahrhundert und ist wenig glaubwürdig. Die Verehrung der hl. Barbara hat sich im Osten und im Westen verbreitet. Sie zählt zu den Vierzehn Nothelfern und ist im Besonderen die Patronin der Artillerie und der Bergleute.

Tagesevangelium

Mt 10,34–39

Die Frohe Botschaft

Denkt nicht, ich sei gekommen, um Frieden auf die Erde zu bringen. Ich bin nicht gekommen, um Frieden zu bringen, sondern das Schwert. Denn ich bin gekommen, um den Sohn mit seinem Vater zu entzweien und die Tochter mit ihrer Mutter und die Schwiegertochter mit ihrer Schwiegermutter; und die Hausgenossen eines Menschen werden seine Feinde sein.

Wer Vater oder Mutter mehr liebt als mich, ist meiner nicht würdig, und wer Sohn oder Tochter mehr liebt als mich, ist meiner nicht würdig.

Und wer nicht sein Kreuz auf sich nimmt und mir nachfolgt, ist meiner nicht würdig.

Wer das Leben gewinnen will, wird es verlieren; wer aber das Leben um meinetwillen verliert, wird es gewinnen.

Gedanken

„Ich bin nicht gekommen, um den Frieden zu bringen, sondern das Schwert.“ Was soll das? Zu Weihnachten spielt der Friede eine wichtige Rolle: Die Engel verkünden den Frieden auf Erden; Jesus wird als Friedensfürst besungen. Und dann – zu Beginn des Advents – solche Aussagen! Was wir heute lesen scheint ein Anti-Weihnachtsevangelium zu sein. Wie sollen wir das verstehen?

 

Wenn wir über den ersten Satz hinaus weiterlesen und auch an die Situation denken, in der der Text entstanden ist, könnte uns das weiterhelfen.

 

Jesu Lehre und seine Versuche, das Judentum zu reformieren, stießen oft auf vehemente Ablehnung in der damaligen Gesellschaft. Jesus selbst wurde dafür hingerichtet. Seinen Anhängern drohte Verfolgung, Freunde wandten sich gegen sie, Risse gingen durch Familien. Jesus will zwar den Frieden bringen, aber er ist nicht naiv. Er weiß, dass die Entscheidung, seinem Weg zu folgen, Konflikte mit sich bringt. Doch er möchte nicht konfliktscheu sein und aus Angst vor Streit seine Sache, die nichts anderes ist als das Reich Gottes, aufgeben. Dadurch erklärt sich auch sein beinahe verzweifelter Aufruf an seine Jünger (und an uns heute), die Sache Jesu weiter zu tragen und sich trotz herber Rückschläge nicht unterkriegen zu lassen.

 

Christsein war damals nicht einfach. War es nie. Und ist es auch heute nicht.

 

Zum Nachdenken

Schwierig

 

Zuerst das Reich Gottes
sagt mein Heiland

 

Zuerst das Geschäft
sagt mein Onkel

 

Zuerst die Familie
sagt meine Tante

 

(Lothar Zenetti, Auf Seiner Spur, S 61)

Gebet

Diesen Frieden, den der göttliche Erlöser uns gebracht hat, müssen wir von ihm in eindringlichem Gebet erbitten.

Christus möge von den menschlichen Herzen entfernen, was immer den Frieden gefährden kann; er möge alle zu Zeugen der Wahrheit, der Gerechtigkeit und der brüderlichen Liebe machen.

Er möge auch den Geist der Regierenden erleuchten, dass sie mit angemessenem Wohlstand ihren Bürgern auch das schöne Geschenk des Friedens sichern.

Endlich möge Christus selbst den Willen aller Menschen entzünden, dass sie die Schranken zerbrechen, die die einen von den anderen trennen; dass sie die Bande gegenseitiger Liebe festigen, einander besser verstehen; dass sie schließlich allen verzeihen, die ihnen Unrecht getan haben.

So werden unter Gottes Führung und Schutz alle Völker sich brüderlich umarmen, und so wird stets in ihnen der ersehnte Friede herrschen.

 

(Johannes XXIII, Pacem in terris, 171)

Zusammengestellt von Johannes Franck