Legt eure frühere Lebensweise ab. Den ganze alten Menschen, und kommt zu Jesus.

Montag, 12. Dezember

Tagesheiliger

Johanna Franziska von Chantal, 1572 in Dijon geboren, hatte sechs Kinder. Mit 29 Jahren wurde sie Witwe. Zunächst erzog sie ihre Kinder und half vielen Menschen in der Not. Mit 38 Jahren gründete sie den Orden von der Heimsuchung Mariens (Salesiannerinnen). Johanna heißt übersetzt: Gott ist gnädig.

Namenstag können heute alle feiern, die Johanna oder Chantal heißen.

Tagesevangelium

Mt 21,23-27

Die Frohe Botschaft

In jener Zeit, als Jesus in den Tempel ging und dort lehrte, kamen die Hohenpriester und die Ältesten des Volkes zu ihm und fragten: Mit welchem Recht tust du das alles? Wer hat dir dazu die Vollmacht gegeben?

Jesus antwortete ihnen: Auch ich will euch eine Frage stellen. Wenn ihr mir darauf antwortet, dann werde ich euch sagen, mit welchem Recht ich das tue.

Woher stammte die Taufe des Johannes? Vom Himmel oder von den Menschen? Da überlegten sie und sagten zueinander: Wenn wir antworten: Vom Himmel!, so wird er zu uns sagen: Warum habt ihr ihm dann nicht geglaubt?

Wenn wir aber antworten: Von den Menschen!, dann müssen wir uns vor den Leuten fürchten; denn alle halten Johannes für einen Propheten.

Darum antworteten sie Jesus: Wir wissen es nicht. Da erwiderte er: Dann sage auch ich euch nicht, mit welchem Recht ich das alles tue.

Gedanken

Als Jesus in den Hof kam, der noch vor dem eigentlichen Tempelbereich lag, unterbrachen die Hohenpriester und die Ältesten des Volkes sein Lehren, um ihn zu fragen, wer ihm die Vollmacht zu lehren, Wunder zu tun und zur Tempelreinigung gegeben habe. Sie hofften, ihm eine Falle stellen zu können, ganz gleich, wie er antworten würde. Wenn er beanspruchte, als Sohn Gottes diese Vollmacht in sich selbst zu haben, dann könnten sie ihn der Gotteslästerung anklagen. Würde er behaupten, dass er die Vollmacht von Menschen erhalten haben, dann würden sie ihn in Misskredit bringen. Wenn er behauptete, seine Vollmacht von Gott zu haben, dann würden sie ihn zum Beweis auffordern. Sie sahen sich als Hüter des Glaubens, als Leute, die sich berufsmässig mit Religion beschäftigen und die durch ihre Ausbildung und menschliche Ernennung berechtigt waren, das religiöse Leben der Menschen zu regeln. Jesus hatte keine theologische Ausbildung und sicherlich nicht das Vertrauen der Herrscher in Israel.

Jesus antwortet mit einer Gegenfrage, ob die Taufe des Johannes „vom Himmel oder von Menschen“ sei. Die Hohenpriester und Ältesten waren in einer Zwickmühle. Wenn sie zugaben, dass Johannes von Gott gesandt war, dann saßen sie in der Falle. Johannes hatte Menschen auf Jesus, den Messias hingewiesen. Wenn Johannes göttliche Vollmacht hatte, warum hatten sie selbst dann nicht Busse getan und an Christus geglaubt? Hätten sie andererseits gesagt, dass Johannes nicht von Gott gesandt sei, dann legten sie sich auf eine Position fest, die von den meisten Leuten verlacht werden würde, denn die meisten waren der Meinung, dass Johannes ein Prophet von Gott gewesen sei. Wenn sie richtig geantwortet hätten, dass Johannes von Gott gesandt war, dann hätten sie ihre Frage selbst so beantworten müssen: Jesus ist der Messias, dessen Vorläufer Johannes war.

Aber sie wollten sich nicht den Tatsachen stellen, und so schützten sie Unwissenheit vor. Sie konnten nicht sagen, aus welcher Quelle die Vollmacht des Johannes kam. Darauf sagte Jesus: „So sage auch ich euch nicht, in welcher Vollmacht ich diese Dinge tue.“ Warum sollte er es ihnen sagen, wo sie doch nicht gewillt waren, es anzunehmen?

Zum Nachdenken

Jesus bringt uns mit seinen Worten zum Nachdenken. Oftmals gibt er uns keine klaren Antworten. Er lässt sich nicht provozieren, sondern reagiert mit Fragen und Gedanken. So auch in dieser Textstelle.

Wir könnten die Hohenpriester leichtfertig verurteilen, doch wenn wir ehrlich zu uns selbst sind, glauben auch wir nicht immer vorbehaltslos. Hinterfragen und stellen in Frage. Glauben, vertrauen und sind doch unsicher. Aber für mich gehört auch das zu meinem Glauben. So komme ich Jesus noch näher. Er bringt mich zum Nachdenken. Gerade jetzt im Advent.

Gebet

Guter Gott!

Immer wieder kommt unser Glaube ins Wanken.

Wir kämpfen mit unseren Zweifeln oder lassen uns von ihnen unterkriegen.

Immer wieder braucht unser Glaube eine Stärkung.

Wir bitten dich: Inspiriere und bewege uns und lass uns dich an unserer Seite spüren. Amen

Zusammengestellt von Katrin Harrer