Legt eure frühere Lebensweise ab. Den ganze alten Menschen, und kommt zu Jesus.

Dienstag, 20. Dezember

Tagesheiliger

Dominikus von Silos

Domingo, geboren um 1010 als Sohn eines wohlhabenden Landbesitzers, wurde mit 28 Jahren Mönch und schließlich Abt im Kloster von Silos, von wo aus er die Kirchenreform förderte und es zu einem bedeutenden kulturellen Zentrum machte. Der von ihm beauftragte Kreuzgang, dessen Fertigstellung er aber nicht mehr erlebte, gilt heute als eine der bedeutendsten Sehenswürdigkeiten in Spanien. Das Kloster von Silos mit seiner Grabstätte liegt nur wenige Kilometer vom spanischen Jakobsweg entfernt, trug ab etwa 1110 seinen Namen und wurde zu einem bedeutenden Wallfahrtsort des Mittelalters. Dominikus von Silos wurde als Schutzpatron der Hirten und Gefangenen verehrt. Er ist einer der beliebtesten Heiligen in Spanien

Tagesevangelium


Lk 1,26-38

Die Frohe Botschaft

In jener Zeit wurde der Engel Gabriel von Gott in eine Stadt in Galiläa namens Nazaret
zu einer Jungfrau gesandt. Sie war mit einem Mann namens Josef verlobt, der aus dem Haus David stammte. Der Name der Jungfrau war Maria.
Der Engel trat bei ihr ein und sagte: Sei gegrüßt, du Begnadete, der Herr ist mit dir.
Sie erschrak über die Anrede und überlegte, was dieser Gruß zu bedeuten habe.
Da sagte der Engel zu ihr: Fürchte dich nicht, Maria; denn du hast bei Gott Gnade gefunden.
Du wirst ein Kind empfangen, einen Sohn wirst du gebären: dem sollst du den Namen Jesus geben.
Er wird groß sein und Sohn des Höchsten genannt werden. Gott, der Herr, wird ihm den Thron sei-nes Vaters David geben.
Er wird über das Haus Jakob in Ewigkeit herrschen, und seine Herrschaft wird kein Ende haben.
Maria sagte zu dem Engel: Wie soll das geschehen, da ich keinen Mann erkenne?
Der Engel antwortete ihr: Der Heilige Geist wird über dich kommen, und die Kraft des Höchsten wird dich überschatten. Deshalb wird auch das Kind heilig und Sohn Gottes genannt werden.
Auch Elisabeth, deine Verwandte, hat noch in ihrem Alter einen Sohn empfangen; obwohl sie als unfruchtbar galt, ist sie jetzt schon im sechsten Monat.
Denn für Gott ist nichts unmöglich.
Da sagte Maria: Ich bin die Magd des Herrn; mir geschehe, wie du es gesagt hast. Danach verließ sie der Engel.

Gedanken

Ein Ja, das alles verändert. Das könnte der Titel für diese Bibelstelle sein, die wir alle so gut kennen, die in unzähligen Gemälden dargestellt wurde: Die mächtigen Schwingen des strahlend weißen Engels dominieren meist das Bild, daneben Maria, mit zur Seite geneigtem Kopf und ängstlichem Blick, erschrocken, verwundert, sorgenvoll, neugierig, …
Trotz seiner Bekanntheit verzaubert uns dieser Text im Advent immer wieder aufs Neue. Was geschieht hier? Maria, eine junge Frau aus ärmlichen Verhältnissen wird plötzlich die Auserwählte. Die Botschaft des Engels kann sie kaum begreifen. Ihr Leben wird sich radikal ändern. Verständlicherweise hat sie große Angst. Trotzdem sagt sie ja, „mir geschehe, wie du gesagt hast“ und beweist damit ein großes Gottvertrauen. Sie lässt sich auf die Botschaft des Engels ein, obwohl sie nicht weiß, was genau auf sie zu kommt. Maria wird damit zum Zentrum der Menschwerdung Gottes.
Was hat das nun mir mir zu tun? Bin ich bereit ja zu sagen, wenn Gott an meine Tür klopft? Was kann er in mir bewirken, wenn ich ja sage? Kann ich mich voll und ganz auf seinen Plan einlassen, auch wenn ich nicht weiß, was auf mich zukommt und wie Maria darauf vertrauen, dass für Gott nichts unmöglich ist?
Zu Weihnachten feiern wir die Geburt Jesu. Gott schenkt uns seinen Sohn, lässt ihn in einem ärmlichen Stall zur Welt kommen, als Zeichen seiner übergroßen Liebe zu uns Menschen. Er kommt nicht mit Pauken und Trompeten, eingehüllt in ein goldenes Gewand, als König mit Zepter und Krone. Er kommt leise, fast unbemerkt, als kleines, schutzloses Kind in einer Krippe. Dieses Wunder erinnert uns jedes Jahr daran, dass Gott zu uns kommen möchte, als einer von uns. Wenn wir es zulassen, wenn wir ja sagen, erhellt er unser Leben, wie ein Stern die dunkle Nacht.

Zum Nachdenken

Wie geht es mir mit meinem Ja?  
Stehe ich zu meinen Versprechen?
Sehe ich mein Leben als Geschenk Gottes an und handle ich auch danach?
Suche ich danach, was der Wille Gottes ist, oder lasse ich mich allzu leicht beeinflussen von der Meinung anderer, von Oberflächlichkeiten?
Bin ich im Alltag aufmerksam und achtsam, auf der Suche nach dem verborgenen Wirken Gottes?
Vertraue ich auf einen Gott, für den nichts unmöglich ist, der mich auf all meinen Wegen wohlwol-lend begleitet?

Ps 37,5
Befiehl dem Herrn deinen Weg und vertrau ihm; / er wird es fügen.

Gebet

Morgengebet der seligen Mirjam von Abellin
Herr Jesus Christus, im Schweigen dieses anbrechenden Morgens komme ich zu Dir und bitte Dich mit Demut und Vertrauen um Deinen Frieden, Deine Weisheit, Deine Kraft.
Gib, dass ich heute die Welt betrachte mit Augen, die voller Liebe sind
Lass mich begreifen, dass alle Herrlichkeit der Kirche aus Deinem Kreuz als deren Quelle ent-springt.
Lass mich meinen Nächsten als den Menschen empfangen, den Du durch mich lieben willst.
Schenke mir die Bereitschaft, ihm mit Hingabe zu dienen und alles‘ Gute, das Du in ihn hineingelegt hast, zu entfalten.
Meine Worte sollen Sanftmut ausstrahlen, und mein ganzes Verhalten soll Frieden stiften.
Nur jene Gedanken, die Segen verbreiten, sollen in meinem Geiste haften bleiben.
Verschließe meine Ohren vor jedem übelwollenden Wort und jeder böswilligen Kritik.
Möge meine Zunge nur dazu dienen, das Gute hervorzuheben.
Vor allem bewirke, o Herr, dass ich so voller Frohmut und Wohlwollen bin, dass alle, die mir be-gegnen, sowohl Deine Gegenwart als auch Deine Liebe spüren.
Bekleide mich mit dem Glanz Deiner Güte und Deiner Schönheit, damit ich Dich im Verlaufe dieses Tages offenbare. Amen.

(In Erinnerung an unseren lieben Freund und Begleiter P. Petrus, der jeden Tag mit diesem Gebet begonnen hat.)

Zusammengestellt von Elisabeth Wenzel-Schwarz