Mittwoch, 23. Dezember

Tagesheilige

Johannes von Krakau war im 15. Jahrhundert Theologieprofessor in Krakau, später Gemeindepfarrer. In seinem Leben flossen Wissenschaft, Gebetsleben und Nächstenliebe zu einer Einheit zusammen. Er hat nichts Außergewöhnliches getan, aber das, was er getan hat in so großartiger Weise, dass sein Andenken bei den Menschen lebendig blieb bis er fast 300 Jahre nach seinem Tod heilig gesprochen wurde.

Ivo (= der Ellbogenschütze) von Chartres war um 1100 Bischof der französischen Stadt. Bis heute gilt er als einer „Väter“ des Kirchenrechts. Dabei verstand Ivo die Rechtsnormen als Lebenshilfe für die Kirche – gegen jeden Eigennutz und Missbrauch. Zwischen dem Papst und dem König versuchte er zu vermitteln. Versöhnung durch eine gute Ordnung – das war auch hier sein Antrieb.

Viktoria (= die Siegerin) war eine Märtyrerin aus der Umgebung von Rom im 3. Jahrhundert.

Namenstag können heute alle feiern, die Johannes, Ivo bzw. Yvonne und Viktoria bzw. Vicky heißen.

Tagesevangelium

Lk 1,57-66

Die Frohe Botschaft

Für Elisabet aber erfüllte sich die Zeit, dass sie gebären sollte, und sie brachte einen Sohn zur Welt. 58Ihre Nachbarn und Verwandten hörten, welch großes Erbarmen der Herr ihr erwiesen hatte, und freuten sich mit ihr.
Und es geschah: Am achten Tag kamen sie zur Beschneidung des Kindes und sie wollten ihm den Namen seines Vaters Zacharias geben.
Seine Mutter aber widersprach und sagte: Nein, sondern er soll Johannes heißen.
Sie antworteten ihr: Es gibt doch niemanden in deiner Verwandtschaft, der so heißt.
Da fragten sie seinen Vater durch Zeichen, welchen Namen das Kind haben solle.
Er verlangte ein Schreibtäfelchen und schrieb darauf: Johannes ist sein Name. Und alle staunten. 64Im gleichen Augenblick konnte er Mund und Zunge wieder gebrauchen und er redete und pries Gott.
Und alle ihre Nachbarn gerieten in Furcht und man sprach von all diesen Dingen im ganzen Bergland von Judäa. 66Alle, die davon hörten, nahmen es sich zu Herzen und sagten: Was wird wohl aus diesem Kind werden? Denn die Hand des Herrn war mit ihm.

Gedanken

„Johannes“ – ein Name und zugleich eine Ansage: „Gott ist gnädig“, so die Übersetzung des Namens.
Seine Aufgabe wird darin bestehen, Wegbereiter, Ankündiger zu sein für Jesus: „Gott rettet“.
So zeigt sich die „Handschrift“ Gottes in dieser unserer Welt. So, und nur so!

Zum Nachdenken

Mir ist eine „verbeulte“ Kirche, die verletzt und beschmutzt ist, weil sie auf die Straßen hinausgegangen ist, lieber, als eine Kirche, die aufgrund ihrer Verschlossenheit und ihrer Bequemlichkeit, sich an die eigenen Sicherheiten zu klammern, krank ist. …
Ich hoffe, dass mehr als die Furcht, einen Fehler zu machen, unser Beweggrund die Furcht sei, uns einzuschließen in die Strukturen, die uns einen falschen Schutz geben, in die Normen, die uns in unnachsichtige Richter verwandeln, in die Gewohnheiten, in denen wir uns ruhig fühlen, während draußen eine hungrige Menschenmenge wartet und Jesus uns pausenlos wiederholt: „Gebt ihr ihnen zu essen“.

Papst Franziskus, Evangelii Gaudium 49

Gebet

Möge es immer eine Tür geben, die sich dir öffnet und dich einlädt in das Licht von Vertrautheit und Wärme, von Freundschaft und Liebe, eine Tür, die dich eintreten lässt in Räume der Zuversicht, auch in dir selbst.

Christa Spilling Nöker

Zusammengestellt von Josef Frank