Samstag, 5. Dezember

Tagesheilige

Anno II. war 1056-75 Erzbischof von Köln. Er stammte aus dem schwäbischen Land (aus Pfullingen), seine Ausbildung erhielt er in Bamberg. Als Erzbischof von Köln benützte er seinen Einfluss auf die Regierung des Reiches, um die Simonie (Kauf geistlicher Ämter) und die Habgier des Klerus zu bekämpfen. Er selbst lebte und starb in großer Armut. Er gründete mehrere Klöster, darunter die Abtei Siegburg, wo er auch begraben wurde.

Reinhard (= der im Rat Starke) war Bischof von Lüttich im 11. Jahrhundert.

Namenstag können heute alle feiern, die Anno oder Reinhard heißen.

Tagesevangelium

Mt 9,35 – 10,1.6–8

Die Frohe Botschaft

Die Frohe Botschaft

In jener Zeit

zog Jesus durch alle Städte und Dörfer, lehrte in ihren Synagogen, verkündete das Evangelium vom Reich und heilte alle Krankheiten und Leiden.

Als er die vielen Menschen sah, hatte er Mitleid mit ihnen; denn sie waren müde und erschöpft wie Schafe, die keinen Hirten haben.

Da sagte er zu seinen Jüngern: Die Ernte ist groß, aber es gibt nur wenig Arbeiter.

Bittet also den Herrn der Ernte, Arbeiter für seine Ernte auszusenden.

Dann rief er seine zwölf Jünger zu sich und gab ihnen die Vollmacht, die unreinen Geister auszutreiben und alle Krankheiten und Leiden zu heilen.

Er gebot ihnen:

Geht zu den verlorenen Schafen des Hauses Israel.
Geht und verkündet: Das Himmelreich ist nahe.

Heilt Kranke, weckt Tote auf, macht Aussätzige rein, treibt Dämonen aus! Umsonst habt ihr empfangen, umsonst sollt ihr geben.


Gedanken

Jünger berufen sich nicht auf ihr eigenes Verantwortungsgefühl, sondern allein auf eine klare Aufforderung Jesu. Die Nähe des Himmelreiches muss verkündet werden. Boten Jesu sollen nicht Referate über das Himmelreich halten, sondern die Veränderung aller Dinge, Reich Gottes genannt, wird durch sie gegenwärtig. Es bricht durch ihre Predigt konkret an. Das Reich Gottes bedeutet die Wandlung der Verhältnisse, nicht nur eine Bewusstseinsveränderung.
Die Boten wirken Zeichen, die die Botschaft unterstreichen. Befreiungen geschehen. Nicht nur der Verstand, sondern der ganze Körper und die Psyche der Menschen werden davon erfasst.
Krankheit, Tod, Aussatz und Besessenheit sind Merkmale erzwungener Isolierung, gestorbener Hoffnung. Das Nein zur Krankheit ist Gottes Ja zum Leben. Das Nein zum Tod ist Gottes Ja zum ewigen Leben. Die Aufgabe der Jünger ist es da zu stehen, wo Zerrüttung des Lebens und Sinnlosigkeit des Daseins Triumphe feiern.
Die Gaben der gegenwärtigen und kommenden Gottesherrschaft stehen unter dem Stichwort „Umsonst“! Käuflich lässt sich hier nichts erwerben.

Zum Nachdenken

Wo lasse ich mich von Jesus rufen, Himmelreich wahr werden zu lassen; Verhältnisse im Sinne Gottes zu wandeln, damit sein Reich anbrechen kann?

 

Impuls für den Tag

 

Wenn wir an „erzwungene Isolierung“ denken, fallen uns heute zuerst die Maßnahmen infolge der Corona-Pandemie ein. Nimm dein Handy und rufe heute jemanden an, der mit dieser Isolierung kämpft und höre ihr oder ihm zu!

Gebet

Barmherziger Gott, du hast deinen Sohn in diese Welt gesandt, um die Menschen aus der alten Knechtschaft zu erlösen. Schenke allen, die auf deine Hilfe warten, die Freiheit des neuen Lebens. Darum bitten wir durch ihn, Jesus Christus, deinen Sohn, unseren Herrn und Gott, der in der Einheit des Heiligen Geistes mit dir lebt und herrscht in alle Ewigkeit.
Amen.
(Tagesgebet vom Samstag der 1. Woche im Advent)

Zusammengestellt von Martin Pieber