Schrei der Unterdrückten
Auch heute erreiche der Schrei „so vieler unterdrückter Brüder und Schwestern den Himmel“, so die Mahnung des katholischen Kirchenoberhauptes. Da müsse sich jeder fragen, ob ihm dies auch persönlich erreiche. Rüttelt Gott uns auf? Bewegt Gott uns? Viele Faktoren würden uns stattdessen voneinander entfernen und die Geschwisterlichkeit verleugnen, „die uns ursprünglich verband“. Daher die Relevanz der beiden Fragen, die der Papst auf seiner Reise nach Lampedusa in Bezug auf die „Globalisierung der Gleichgültigkeit“ stellte: „Wo bist du?“ und „Wo ist dein Bruder?“.
Der Weg der Fastenzeit werde erst dann konkret, wenn wir, indem wir die Gottesfragen erneut hören, auch bekennen, „dass wir auch heute noch unter der Herrschaft des Pharaos stehen“, schreibt Franziskus. Es sei eine Herrschaft, die uns erschöpfe und unsensibel mache. Es sei ein Wachstumsmodell, das uns spalte und unsere Zukunft raube. Die Erde, die Luft und das Wasser würden durch sie verschmutzt, aber auch die Seelen würden durch sie verunreinigt. „Denn obwohl mit der Taufe unsere Befreiung begonnen hat, bleibt in uns eine unerklärliche Sehnsucht nach Sklaverei“, prangert der Papst an.
Seine Lösung lautet:
„In dem Maße, in dem diese Fastenzeit eine Zeit der Umkehr sein wird, wird die verstörte Menschheit einen Schub an Kreativität verspüren: das Aufleuchten einer neuen Hoffnung. Wie den jungen Menschen, die ich letzten Sommer in Lissabon getroffen habe, möchte ich auch euch sagen: Sucht und riskiert“, so der Papst in Erinnerung an den internationalen katholischen Weltjugendtag vom August 2023 in Portugal.
(vatican news)