Kontakt

kanzlei@seelsorgeamsee.at

+43 2167 72 00

Jesaja 58,9b-12.

Im Kapitel 58 fordert der Prophet im Namen Gottes die Israeliten (somit auch uns) auf, festzustellen, was in ihrem/unseren Glauben echt und was falsch ist. Jesaja reagiert auf die äußerlich geübten Riten der Buße und des Fastens, die darauf abzielen Gott zum Wirken von Recht und Gerechtigkeit an seinem Volk zu bewegen, und stellt dem andererseits ein Fastenprogramm im Sinne gelebter sozialer Gerechtigkeit und Solidarität als gottgefällige, angemessenere Alternative gegenüber.
Nämlich: Wahres, echtes Fasten besteht vielmehr darin, gegen Unrecht aufzutreten, Unterdrückte zu befreien und Rechtlose nicht zu schikanieren. Mit Gott ins Reine zu kommen, beginnt damit, das Böse zu stoppen, das wir anderen antun. Nur dann wird aus dem gegenwärtig erlebten Dunkel wieder Licht werden, unheilvoll Erlebtes heil werden und – ganz entscheidend – dann wird Gottes Wirken wieder spürbar und erfahrbar werden. Wenn wir danach streben, Gott zu ehren, indem wir andere Menschen lieben, wird sein Licht in einer dunklen Welt erstrahlen.

Papst Franziskus‘ Worte zum Thema „Gottgefälliges Fasten“:

„Faste mit verletzenden Worten und gebe gütige Wörter weiter. Faste mit Wut und fülle dich an mit Sanftmut und Geduld. Faste mit dem Egoismus und fülle dich stattdessen mit Mitleid für den anderen. Faste mit Mangel an Vergebung und fülle dich stattdessen mit Versöhnung. Faste mit Unzufriedenheit und werde voller Dankbarkeit. Faste mit Pessimismus und fülle dich mit Hoffnung. Faste mit Jammern und fülle dich mit den einfachen Dingen des Lebens. Faste mit der Traurigkeit und Bitterkeit. Fülle dich stattdessen mit Herzensfreude. Faste mit Sorgen und fülle dich mit Gottvertrauen. Faste mit dem Stress und fülle dich mit Gebet. Faste mit Worten und fülle dich mit Stille und Hören auf Gott.“

Vielleicht sollten wir heuer folgendes zum obersten Fastenziel machen: Suche den Frieden. Und bedenke: Der Friede geht immer von dir aus!

 

von Wolfgang Franck