Was ihr für einen meiner geringsten Brüder getan habt, das habt ihr mir getan
Ein kleiner Satz aus dem Matthäus-Evangelium mit großer Wirkung, mit viel Tiefgang und für mich eigentlich ein Satz, der in vielen Lebenslagen bis heute passend ist. Was hat man dem Geringsten getan? Ich weiß nicht, ob es nur mir so geht, aber ich assoziiere damit immer etwas Gutes, eine gute Tat, jemandem helfen. Eigentlich könnte es ebenso umgekehrt sein, denn jemandem ein Leid zufügen ist ebenso eine Tat, vielleicht auch dem Geringsten gegenüber, nur eben keine gute. Ich denke, eine gute Tat jeden Tag ist nicht zu viel, eine kleine Geste, eine helfende Hand und wenn man nur einem Fremden die Tür aufhält, fühlt man sich einfach besser. Doch nicht nur, was man tut, sondern auch was man sagt, kann für einen anderen eine große Wirkung haben. Ein paar tröstende Worte, guter Zuspruch oder einfach nur zuhören ist oft schon hilfreich und für den anderen eine große Erleichterung und Hilfe. Also sind es nicht nur Taten, die man dem Geringsten tun kann, sondern auch Worte und Gehör, das man schenken kann. Es sind oft die kleinen Dinge, die anderen helfen. Achten wir einmal genauer darauf, vor allem jetzt in der Fastenzeit, in der sich viele Menschen Vorsätze machen, welche guten Taten wir für andere täglich tun, egal in welcher Form. Die Vorsätze in der Fastenzeit haben häufig falsche Motive, wie weniger Süßes, aber nicht aus Verzicht, sondern um abzunehmen. Kein Alkohol, aber nicht um den Konsum zu reduzieren, sondern um anderen zu beweisen, dass man das schafft und andere täglich darauf aufmerksam macht, dass man nichts trinkt. Eine kleine Geste, eine gute Tat, ein offenes Ohr fällt nicht auf, fällt aber auch nicht schwer und diese Kleinigkeiten sind es, die wir uns mehr ins Bewusstsein rufen sollten. Es fällt zwar nicht auf und wir können uns nicht damit rühmen, aber dieser einen Person, und wenn es der Geringste ist, dem man etwas Gutes getan hat, das haben wir ihm getan.
von Christian Strommer