Kontakt

kanzlei@seelsorgeamsee.at

+43 2167 72 00

Um sich selbst zu erhöhen, muss man andere erniedrigen. Wenn man sich über seine Nächsten stellt, hält man inne, bevor man sie liebt. Man selbst ist tugendhafter, ruhmreicher und wertvoller. Was wenn sie deiner Liebe nicht würdig sind? Wer sich selbst erhöht, kann nichts entbehren. Wäre die eigene Entbehrung nicht tausendfach gravierender, als wenn es ein Niederer tun würde? Wer sich selbst erhöht, erniedrigt sich mit seinen eigenen Taten.

Doch wenn man sich selbst erniedrigt, hebt man alle anderen empor. Wenn man sich der eigenen Unvollkommenheit bewusst macht, gibt es niemanden über den man steht. Es gibt niemanden, dem man seine Liebe enthalten muss. Es gibt keinen Besitz, den man nicht entbehren kann. Man muss keinen Gedanken daran verschwenden, wieviel Hilfe man bereit ist zu leisten. Denn wenn man sich selbst erniedrigt, wird bedingungslose Nächstenliebe zur Selbstverständlichkeit. Dann wird man sich selbst und andere mit jeder Tat erhöhen.

von Sebastian Brettlecker