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„Ich richte meinen Bund auf zwischen mir und dir und deinen Nachkommen nach dir, Generation um Generation.“ (Genesis 17,7)

Manchmal braucht es genau diesen Bund, gerade wenn nichts läuft wie geplant.

Vor einigen Jahren sollte ich am Knie operiert werden.

Kleiner Eingriff, schnell wieder draußen – hab ich mir zumindest gedacht.

Aber in der Nacht nach der OP war alles anders: Schmerzen ohne Ende.

Und weil ich einfach jemanden gebraucht hab, dem ich alles erzählen kann, hab ich angefangen, mich mit Gott zu unterhalten.

Da war kein großes Wunder.

Keine Stimme aus dem Himmel.

Aber tief in mir war plötzlich diese Ruhe.

So, als würde einfach jemand da sein.

Und das hat gereicht.

Nicht, dass damit die Schmerzen weg gewesen wären.

Aber es hat sich leichter angefühlt, weil ich wusste: Ich bin nicht allein.

Vielleicht ist das genau der Punkt, auf den Abraham gesetzt hat.

Er bekommt von Gott ein riesiges Versprechen – Nachkommen wie Sand am Meer, aber seine Realität schaut ganz anders aus: alt, kinderlos, keine große Perspektive.

Wer weiß, wie oft er sich gedacht hat: „Das wird doch nie was.“

Aber er geht los.

Nicht, weil er Beweise in der Hand hält.

Nicht, weil alles klar ist.

Sondern weil er vertraut.

Weil er weiß: Einer geht mit.

Und so wie Abraham damals, brauchen auch wir manchmal dieses kleine, leise Wissen.

Dass da einer ist, der bleibt.

Auch wenn wir zweifeln.

Auch wenn wir nichts sehen.

Dazu fällt mir zufällig ein Lied aus dem Familiengottesdienst ein:

Gott ist über uns, Gott ist immer mit uns, Gott ist durch seinen Geist in uns.

Manchmal reicht genau dieses leise Wissen.

Um weiterzugehen.

Um nicht aufzugeben.

von Bettina Stranz