Maria Lichtmess - Darstellung des Herrn

2. Feber 2021

Hinführung

Maria Lichtmess (2. Feber) galt früher als Ende der Weihnachtszeit.
Etwa sechs Wochen sind vergangen seit der Geburt Jesu – in vielen Kulturen der Zeitpunkt für eine Mutter, das Wochenbett nun zu verlassen.

Das Evangelium, das wir an diesem Tag hören, erzählt, wie Jesus vierzig Tage nach seiner Geburt in den Tempel gebracht wird. Im Zuge der vorgesehenen kultischen Handlungen kommt es zur Begegnung mit dem greisen Simeon, der in dem Säugling Jesus den Retter erkennt bzw. vorausahnt, was es mit diesem Kind auf sich hat und was auf seine Familie zukommen wird –
das Heil für viele, die schon lange hoffen, aber auch die Zeit der Entscheidung zwischen lebensfreundlichen und lebensfeindlichen Mächten.

Wie um dem Ganzen noch mehr Nachdruck zu verleihen, erzählt die Bibel gleich dazu noch von einer zweiten Begegnung –
Mit der Prophetin Hanna, die das bestätigt, was Simeon gesagt hat, und allen von dem Kind erzählt, die auf eine Erlösung warten.

„Licht“ sein füreinander

Manche Menschen wissen nicht,
wie wichtig es ist,
dass sie einfach da sind.

Manche Menschen wissen nicht,
wie gut es tut,
sie nur zu sehen.

Manche Menschen wissen nicht,
wie tröstlich
ihr gütiges Lächeln wirkt.

Manche Menschen wissen nicht,
wie wohltuend
ihre Nähe ist.

Manche Menschen wissen nicht,
wie viel ärmer wir
ohne sie wären.

Manche Menschen wissen nicht,
dass sie ein Licht sind,
ein Geschenk des Himmels.

Sie wüssten es,
würden wir es ihnen sagen!

 

Petrus Ceelen, Werkmappe Jugendgottesdienste,
Innsbruck 21997, 163.

Schriftstelle

Als sich für sie die Tage der vom Gesetz des Mose vorgeschriebenen Reinigung erfüllt hatten, brachten sie das Kind nach Jerusalem hinauf, um es dem Herrn darzustellen, wie im Gesetz des Herrn geschrieben ist: Jede männliche Erstgeburt soll dem Herrn heilig genannt werden.
Auch wollten sie ihr Opfer darbringen, wie es das Gesetz des Herrn vorschreibt: ein Paar Turteltauben oder zwei junge Tauben.
Und siehe, in Jerusalem lebte ein Mann namens Simeon. Dieser Mann war gerecht und fromm und wartete auf den Trost Israels und der Heilige Geist ruhte auf ihm. Vom Heiligen Geist war ihm offenbart worden, er werde den Tod nicht schauen, ehe er den Christus des Herrn gesehen habe. Er wurde vom Geist in den Tempel geführt; und als die Eltern das Kind Jesus hereinbrachten, um mit ihm zu tun, was nach dem Gesetz üblich war, nahm Simeon das Kind in seine Arme und pries Gott mit den Worten: Nun lässt du, Herr, deinen Knecht, wie du gesagt hast, in Frieden scheiden. Denn meine Augen haben das Heil gesehen, das du vor allen Völkern bereitet hast, ein Licht, das die Heiden erleuchtet, und Herrlichkeit für dein Volk Israel.
Sein Vater und seine Mutter staunten über die Worte, die über Jesus gesagt wurden.
Und Simeon segnete sie und sagte zu Maria, der Mutter Jesu: Siehe, dieser ist dazu bestimmt, dass in Israel viele zu Fall kommen und aufgerichtet werden, und er wird ein Zeichen sein, dem widersprochen wird, – und deine Seele wird ein Schwert durchdringen. So sollen die Gedanken vieler Herzen offenbar werden.
Damals lebte auch Hanna, eine Prophetin, eine Tochter Penuëls, aus dem Stamm Ascher. Sie war schon hochbetagt. Als junges Mädchen hatte sie geheiratet und sieben Jahre mit ihrem Mann gelebt; nun war sie eine Witwe von vierundachtzig Jahren. Sie hielt sich ständig im Tempel auf und diente Gott Tag und Nacht mit Fasten und Beten. Zu derselben Stunde trat sie hinzu, pries Gott und sprach über das Kind zu allen, die auf die Erlösung Jerusalems warteten.
Als seine Eltern alles getan hatten, was das Gesetz des Herrn vorschreibt, kehrten sie nach Galiläa in ihre Stadt Nazaret zurück.
Das Kind wuchs heran und wurde stark, erfüllt mit Weisheit und Gottes Gnade ruhte auf ihm.

© Christine Drexler, Diözese Innsbruck

Lichtmess

Licht zur Erleuchtung der Heiden.
Licht für die Völker.
Licht der Welt.

Du Licht,
das uns durch dunkle Zeiten trägt,
das Ängste und Sorgen vertreibt,
das uns Hoffnung in der Bedrängnis gibt
und uns Rettung und Hilfe verspricht.

Du Licht,
das den Neubeginn ankündigt,
das die Schrecken der Nacht verbannt,
das den Morgen anbrechen läßt
und uns durch den Tag begleitet.

Du Licht,
führe uns auch weiterhin durch unser Leben
als Kraftquell auf all unseren Wegen,
als Orientierung und Ziel.
Denn du bist uns Zukunft und Heil.

© Gisela Baltes