Hab keine Angst, vertraue!
Jesus sagt manchmal Sätze, die eine große Sprengkraft in sich enthalten, auch wenn sie auf den ersten Blick harmlos und naiv aussehen. Wenn Jesus in der Bergpredigt sagt: „Sorgt euch nicht um euer Leben und darum, dass ihr etwas zu essen habt, noch um euren Leib und darum, dass ihr etwas anzuziehen habt!“ (Mt 6,25). Und später wird es noch zusammengefasst: „Sorgt euch also nicht um morgen, denn der morgige Tag wird für sich selber sorgen. Jeder Tag hat genug eigene Plage.“ (Mt 6,34), dann klingt es so naiv und lebensfremd. Können wir wirklich nur so leben, ohne sich irgendwelche Sorgen zu machen? Ist das nicht eher verantwortungslos? Wortwörtlich gemeint ziemlich sicher. Ich bin aber überzeugt, dass es nicht Jesus Wille ist, dass wir ohne Verantwortung leben und uns selber und anderen Menschen dadurch Schäden zufügen. Wir müssen reflektieren, überlegen, abwägen, an andere denken, die Folgen unserer Handlung berücksichtigen.
Das Gedankengut von Jesus wird uns durch das Evangelium gebracht, durch eine frohe Botschaft, also es muss etwas sein, dass positiv ist, zur Lebensqualität beiträgt. Ich denke, es ist nicht Jesu Wille, dass die Sorgen unser Handeln, unser Denken, unsere Gefühle bestimmen, dass die Sorgen zu unserer Haltung werden. Gerade die Botschaft des Evangeliums ist eine Botschaft, die uns Erlösung verkündet, dass wir an jemanden glauben, der sogar stärker ist als der Tod. Deswegen ist es die frohe Botschaft. Dahinter steckt eine neue Haltung, die Haltung des Vertrauens. Wenn wir uns ständig nur mit Problemen und Sorgen beschäftigen, werden sie unser Leben bestimmen, dann bleiben uns schlussendlich nur Probleme und Schwierigkeiten. Aber das wäre nicht christlich.
Ja, wir können und müssen zugeben, dass sich die Welt momentan in großen Schwierigkeiten befindet und dass wir auch unsere eigenen persönlichen Probleme haben und dass ernst zu nehmen ist, aber das sollte nicht das sein, was unser Leben bestimmt. Das, was wichtig und für unser Leben bestimmend ist, ist die Botschaft der Gottes Liebe zu uns, die stärker ist als alle unsere Sorgen und Probleme. Also, sorge dich nicht, vertraue!
Pfarrer