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Meine Vision von Österreich

Ich hätte folgende Vision für unser Land, für Österreich. Ich weiß, es klingt vielleicht ein wenig naiv oder unrealistisch, aber Träume und Visionen darf man haben, und wenn nur einer einen Traum hat, ist es und bleibt es ein Traum. Wenn viele einen Traum träumen, ist es eine Zukunftsvision.

Ich bin stolz auf Österreich, unter anderem auch deswegen, weil Österreich neutral ist. Neutral heißt in diesem Sinne, dass es keinem militärischen Bündnis angehört. Es muss nicht heißen, dass wir alles gutheißen und nichts beim Namen nennen dürfen. Was Gräuel ist, wo Ungerechtigkeit ist, wer Krieg begonnen hat, dazu dürfen und müssen wir uns äußern. Neutrale Staaten dürfen ihre Haltung haben. Neutralität ist für mich auch ein Zeichen der gewaltfreien Konfliktlösung.

Meine Vision von der Neutralität geht da noch weiter. Österreich als neutraler Staat hat oder hätte die Möglichkeit, sich für Konfliktlösungen einzusetzen. In der Neutralität steckt die Möglichkeit der Vermittlung. Unser Staat, dadurch dass er keinem militärischen Bündnis angehört, könnte so eine Insel sein, wo verhandelt und vermittelt werden könnte.

Meine Vision geht noch weiter. Österreich als neutraler Staat könnte zu einem Vorreiter der Gewaltlosigkeit werden. Ich denke, wenn wir die finanziellen Mittel, die wir in das Bundesheer investieren, eher in die Gewaltprävention investieren würden, wären die unheimlich hohen Summen an Geld besser investiert. Wir müssten und dürften dann viel mehr für die Gewaltprävention tun: Schulpsychologen, Schulen, die Gewaltlosigkeit als Schwerpunkt hätten, Erziehung zur gewaltfreien Kommunikation, Umgang mit der Gewalt in den Medien und im Internet und so weiter und so fort. Es sollten Ausbildungsstätten wie auf der Burg Schlaining entstehen, nur viel mehr und intensiver, sodass Experten und Expertinnen aus der ganzen Welt als Vermittler für die internationalen Konflikte bei uns speziell ausgebildet werden würden. Österreich wäre ein Staat oder eine Stätte der Gewaltlosigkeit. Unsere Vermittler würden nicht nur Waffenstillstände zustande bringen, sondern wirklich zum Entstehen von Frieden wesentlich beitragen. Denn die heutigen Machthaber können höchstens Waffenstillstände zusammenbringen, imstande, Frieden zu schaffen, sind sie nicht.

Träumen Sie mit, vielleicht wird der Traum zur Wirklichkeit.

Gabriel

Pfarrer