Tagesheilige(r)
Pierre Fourier
Pierre Fourier wirkte vier Jahrzehnte lang als Seelsorger in Mattaincourt/ Lothringen. Er war sozial und karitativ sehr engagiert. Zusammen mit fünf jungen Frauen gründete er 1597 den Schulorden der Augustiner Chorfrauen, eine Schule für Mädchen und Frauen. Erstmals konnten Mädchen aus allen sozialen Schichten Bildung und Ausbildung erhalten. Pierre wurde 1730 selig und 1897 heilig gesprochen.
Tagesevangelium
Lk 5,17–26
Die Frohe Botschaft
Eines Tages, als Jesus wieder lehrte, saßen unter den Zuhörern auch Pharisäer und Gesetzeslehrer; sie waren aus allen Dörfern Galiläas und Judäas und aus Jerusalem gekommen. Und die Kraft des Herrn drängte ihn dazu, zu heilen.
Da brachten einige Männer einen Gelähmten auf einer Tragbahre. Sie wollten ihn ins Haus bringen und vor Jesus hinlegen.
Weil es ihnen aber wegen der vielen Leute nicht möglich war, ihn hineinzubringen, stiegen sie aufs Dach, deckten die Ziegel ab und ließen ihn auf seiner Tragbahre in die Mitte des Raumes hinunter, genau vor Jesus hin.
Als er ihren Glauben sah, sagte er zu dem Mann: Deine Sünden sind dir vergeben.
Da dachten die Schriftgelehrten und die Pharisäer: Wer ist das, dass er eine solche Gotteslästerung wagt? Wer außer Gott kann Sünden vergeben?
Jesus aber merkte, was sie dachten, und sagte zu ihnen: Was habt ihr für Gedanken im Herzen?
Was ist leichter, zu sagen: Deine Sünden sind dir vergeben!, oder zu sagen: Steh auf und geh umher?
Ihr sollt aber erkennen, dass der Menschensohn die Vollmacht hat, hier auf der Erde Sünden zu vergeben. Und er sagte zu dem Gelähmten: Ich sage dir: Steh auf, nimm deine Tragbahre und geh nach Hause!
Im gleichen Augenblick stand der Mann vor aller Augen auf. Er nahm die Tragbahre, auf der er gelegen hatte, und ging heim, Gott lobend und preisend.
Da gerieten alle außer sich; sie priesen Gott und sagten voller Furcht: Heute haben wir etwas Unglaubliches gesehen.
Gedanken
„Als Jesus ihren Glauben sah….“
Diese Geschichte spricht von 4 Männern, die sich von widrigen Umständen nicht aufhalten lassen. Sie wissen um ihr Ziel, das sie erreichen wollen. Sie sind kreativ im Denken und im Umsetzen, sie bleiben dran.
Alle 4 Männer schauen auf einen Mann, der nicht im Mittelpunkt steht, er ist benachteiligt, weil er gelähmt ist. Sie setzen sich für ihn ein.
Sie wissen im Herzen, dieser Mann braucht Jesus. Dieses Wissen setzt voraus, dass sie selbst Jesus kennen und seiner göttlichen Kraft vertrauen.
Es irritiert sie nicht, dass die anderen Menschen ihnen nicht Platz machen, um einen Bedürftigen in die Nähe von Jesus zu bringen. Sie suchen neue, machbare Wege.
Sie sind gemeinsam bereit, dass sie dafür sogar etwas kaputt machen müssen. Festgefahrene Strukturen oder etwas Bestehendes muss manchmal „aufgebrochen“ werden, damit etwas „Neues“ zum Vorschein kommen kann. Sie wagen und riskieren – und sie nehmen einen „Dachschaden“ in Kauf. Umbruchzeiten sind auch Bruchzeiten.
Die 4 Männer wissen, wer im Zentrum steht, wer die Mitte ist.
Genau dorthin bringen sie den Gelähmten, der selbst nicht im Mittelpunkt steht.
Sie bringen ihn in seine Gegenwart. Nicht sie wollen im Zentrum sein, sondern der,
für den sie Verantwortung übernommen haben.
Zum Nachdenken
„Als Jesus ihren Glauben sah…“
Menschen kommen meistens nicht alleine zu Jesus. Sie brauchen gute Freunde, eine offene einladende Gemeinschaft, die Jesus kennt – und dann andere Menschen mitnimmt.
Alleine das Mitnehmen genügt, die Berührung des Herzens kann nur von Jesus kommen.
Lasst uns kreative „Dachabdecker“ für unsere Freunde werden, damit Jesus sie berühren kann …
Gebet
Ein treuer Freund ist wie ein festes Zelt.
Wer einen solchen findet, hat einen Schatz gefunden.
(Jesus Sirach 6,14)