
„Du sollst nicht …!“ – „Warum nicht?“ – „Weil …!“
Diese Argumentationsabfolge kennen wir.
Speziell Kinder können Warum-Fragen an die Spitze treiben.
Wir wissen, dass Pharisäer und Schriftgelehrte Hüter der Gebote und Gesetze waren,
sie argumentierten und zitierten aus der Thora, den 5 Büchern Mose.
„Du sollst nicht ….!“
Jesus setzt die Gesetze und Gebote der Alten, den Vorgenerationen, nicht außer Kraft,
wenn er sagt: “Ich aber sage euch ..!“ Er entwickelt sie weiter, weitet sie aus, gibt ihnen eine Art Wendung.
Es reicht eben nicht, einen Menschen per Mordinstrument nicht getötet zu haben.
Jesus weist auf weit mehr hin!
Über die Gesetzeserfüllung hinaus geht es um Mitmenschlichkeit;
er fordert Vergebung, er fordert Barmherzigkeit ein – von mir, von uns.
Weder Mobbing, noch Bullying, noch Eifersucht und andere Gewaltformen in der Schule, am Arbeitsplatz, in der Familie, unter Partnern sind also harmlos.
Sie können Menschen fertig machen, erledigen, die Luft zum Atmen nehmen, verzweifeln lassen.
Jesus sagt zu den Jüngern: „Wenn eure Gerechtigkeit nicht weit größer ist, …., werdet ihr nicht ins Himmelreich kommen.“
Gerechtigkeit ohne Barmherzigkeit ist Grausamkeit.
Diese Aussage wird Thomas von Aquin zugeschrieben.
Gerechtigkeit in Liebe und durch Liebe ist Barmherzigkeit.
„Seid barmherzig!“ – Ein Satz als Programm für das Pontifikat von Papst Franziskus!
„Barmherzigkeit verändert. Barmherzigkeit verändert das Herz.“ – so Papst Franziskus andernorts. Aber er denkt dabei auch Barmherzigkeit von Gott her (Gleichnis vom barmherzigen Vater), die uns geschenkt ist.
Der verlorene Sohn, der Ausreißer, der Hallodri – er findet zurück; findet sich in den offenen Armen des Vaters wieder.
„Wenn eure Gerechtigkeit nicht weit größer ist, …!“ – bin ich / sind wir dann noch glaubwürdig?
von Franziska Klein
glaubwürdig
müssen wir werden
müssen wir sein
mitten in der welt
ganz nah am rand
die ohren am schluchzen
die herzen bei den menschen
die zungen gezügelt
die arme geöffnet
unempfänglich für scheinwerfer
skeptisch gegenüber macht
christus ähnlich
müssen wir werden
(Thomas Schlager-Weidinger)