
Fürchte dich nicht, hab Mut!
Der Mensch muss nicht unbedingt ein Kirchenmitglied sein, um an Gott zu glauben. Es gibt viele Menschen, die mit der Kirche nichts zu tun haben, haben wollen oder bereits schlechte Erfahrungen mit ihr gemacht haben und trotzdem an Gott glauben. Wir, als offizielle Kirche, dürfen sie nicht zwingen, Kirchenmitglieder zu werden. Wir dürfen sie einladen, ihnen zeigen, dass unsere Gemeinschaft wirklich eine Gemeinschaft ist, in der sich jeder Mensch wohlfühlen kann, in der für jeden Platz ist, und niemand ausgestoßen wird, weil er vielleicht eine andere Meinung hat oder vielleicht nicht ganz nach den kirchlichen Normen lebt. Solche Menschen passen noch immer in die Grenzenlosigkeit der Liebe Gottes hinein. Wir dürfen sie nicht belehren, sondern wir dürfen ihnen vorleben, was es heißt, von Gott geliebt zu sein. An den Werten, die wir leben, sollen sie uns erkennen. Es ist wichtig, dass wir das richtige Gottesbild leben. Das Märchen vom strafenden Gott sollte längst schon der Vergangenheit angehören. Ein Gottesbild, das Angst vermittelt, ist nicht biblisch, denn der häufigste Satz in der Bibel heißt: „Fürchte dich nicht!“ oder: „Habt Mut!“ Aus der Bibel spricht ein Gott des Mutes, der trägt, der den Rücken stärkt, auf den sich der Mensch auch in der tiefsten Gottesverlassenheit verlassen kann.
Schönen Februar wünscht
Pfarrer